Hallo, die Netztage 94 haben wir hinter uns! Ich will mal von meinen persoenlichen Eindruecken erzaehlen und gleichzeitig die Datenautobahn-Diskussion fuer Claus zusammen- fassen, da er darum gebeten hatte! Ja, allgemein war es ja diesmal kleiner, aber die Termine rutschen und wackelten genauso herum, wie man es vom letzten gewohnt war. Die WWW-Seiten waren oft schon nach dem Ausdruck veraltet (Der Drucker war nicht der schnellste). Immerhin kamen so ca. 250 Leute nach meiner Schaetzung. Es gab die Kasse, die nicht alleine gelassen wurde, einen guten Kaffe- und Kuchentisch, viel Sitzgelegenheiten, Informations- moeglichkeiten und die Staende von Toppoint, dem ON und einen echten Deceiver-Stand. Das FTZ als Mitveranstalter habe ich nicht entdecken koennen. Freitag Der beste TAG meiner Meinung nach, fuers Geld bestimmt! Zunächst gab es eine Pressekonferenz, an der trotz Einladung von über 50 Redaktionen nur 2 erschienen. Immerhin gab es am nächsten Tag einen Bericht in der KN, von dem wohl noch einiges zu hören sein wird, wie man vor Ort am Samstag hörte. 0. Begruessung Ist wohl ausgefallen? 1. DNS von Roland Kaltefleiter Da es keine Alternativen gab, war der einzige echte Technik- Vortrag stark besucht. Eine gewisse Firma wurde oft erwahnt. Immerhin wurde das DNS recht gut erklaert nach meiner Meinung, weil er alles 2-3 mal wiederholte. Das war nix schlechtesm denn so konnten Einsteiger einfacher folgen. 2. KIDS (Schulen in SH am Internet) ??? 3. Kai Voelker Der Deceiver.Org - Knoten Kai legte kurz und praegnant die Gruende dar, warum man sich vor einigen Jahren fuer deceiver.sub.org entschied. Dabei war der Hauptgrund, das man dort ohne dieses ganze Vereins- und Vertrags- getue auskam. Spaeter dann kam der Umschwung zu deceiver.org, der durch den direkten Anschluss an einen komerziellen Provider mit guenstigen Tarifen fuer Kleinkunden realisiert wurde. Bei Deceiver wird man nur Mitglied, wenn man persoenlich bekannt ist und Kai es so will. Kosten werden umgesetzt. 100k Mail sind frei, danach kosten sie 2.6 pf/Kb. News sind frei, wobei frei wirklich frei bedeutet. Bei Deceiver gibt es keine Probleme mit komerziell und nicht komerziell. News duerfen sogar weiter verkauft werden. Im Momment sind knapp 30 Leute am Knoten, seit 4 Jahren gab es kein Byte News-Verlust. Es gibt nur uucp-Accounts ueber einen Terbo-Port. Deceiver zeichnet sich durch den besseren Service aus, den netten Palenke-Treffen, den gut sortierten Deceiver-Archiv und der internen Kult-Gruppe deceiver.gnutz (obwohl psycho.gurkentee am Image nagt!). 4. Datenautobahn - Podiumsdiskussion Vertreten waren unter meiner "Leitung" Axel Rodamer von der Telekom Kiel, Wolfgang Fahl vom ON Luebeck, Wiljo Heinen von CLS (Provider in Kiel), Michael Schack von der Toppoint und spaeter Roland Kalte- fleiter von NetUse (Provider in Kiel). Ich gebe hier die Diskussion aus meinem Gedaechtnisstand wieder. Nach der Vorstellung der Kandidaten sollte erstmal erarbeitet werden, um was es sich bei der Datenautoahn eigentlich handele. Ist es das interaktive Fernsehen, das Tele-Shoping, das BTX-Banking, Video on Demand oder ist das Internet mit seinen virtuellen Einkaufszentren im WWW-System. Oder sollen es die dicken Datenleitugnen sein, die jeder zu Hause billig nutzen kann, um zB sich aus mannigfaltigen Datenbanken Wissen und Informationen zu holen. Angesprochen wurde auch die positive Darstellung des Internet (WWW) im Zusammenhang mit den Schumaker-Levy Einschlaegen auf dem Jupiter. Danach sollten die Einstellung der Beteiligten dazu und die Plaene bei der Realisirung angesprochen werden. Der Vertreter der Telekom begann und legte dar, das die Verbreitung von ISDN angestrebt ist, die Datenautobahnen aber auf schnelleren Leitungen, moeglichst wohl ATM stattfinden soll. Die Telekom wird dabei nur als Verkaeufer/Vermieter der dazu nötigen Leitungen auf- treten. Ein eigener Einstieg sei nicht geplant und Politker seien auch noch nicht dementsprechend an die Telekom konkret herangetreten. Kanzler Kohl habe bei einer Frage nach der Datenautobahn auf die Länder verwiesen, da Autobahnbau Ländersache sei und nicht der Telekom. Der Verfassungsschutz oder Datenschuetzer seien ebenfalls kaum bei dieser Materie besorgt (Abhörmoeglichkeiten etc...). Als Netzknoten von Privatpersonen legte Wolfgang Fahl das besondere Interesse der Bürger (als Interessengruppe neben der Politik und der Wirtschaft) and er Datenautobahn hervor. Schnelle, einfache Abrufbar- keit von allenmöglichen Informationen. Er stellte die Gründe heraus, die eine Beteilunng der Bürgerinteressen bei der Entstehung noetig machen. Ein Netz der Bürger sei besser als ein Netz der Konzerne. Besonders wichtig sei, das jeder einen billigen Anschluss an die Datenautobahn hat und jeder nicht nur Informationen erhalten, sondern genauso auch Informationen zum Datenautobahnnetz uebertragen kann. Eine passive Versorgung durch wenige Anbieter wie im Fernsehen sei nicht wuenschenswert. Wiljo Heinen brachte einige interessante Aspekte und Beispiele in die Diskussion ein. Er erwähnte die undurchsichtige Beteiligung von Leo Kirch an PRO7, was zusammen mit QVC und Quelle das Tele-Shopping via interaktiven Fernsehen in Deutschland bis zum Jahr 2000 zum Normalfall machen will. Besonders deutlich machte er das Interesse der Wirtschaft an den Datenautobahnen als Werbungsmarkt und eine neue Möglichkeit, Kunden in ihrem Kaufverhalten zu untersuchen. In Amerika, wo es schon Cafes mit Internet-Terminals (25c fuer x min) gibt, gibt es auch schon erste oeffentliche Internet-Terminals. So auch in einer Bibliothek in Seattle, wo sich oefter Obdachlose traefen (siehe New Scientist dazu). Diese waeren nach kurzer Zeit sehr bewandert gewesen im Internet, wuerden in vielen Newsgruppen mit der Gesellschaft kommunizieren und anderen Besuchern inkl. dem bibliotheks-Personal erklaeren, was man alles mit dem Internet machen koenne. Interessant sei besonders das voellig unerwartete Aufeinander- treffen zweier sonst voellig getrennter Kulturschichten in der USA. Letztlich habe er vor wenigen Tagen die Nachricht gelesen, das der Staat Maryland in einem 2 Millionen Dollar - Projekt jedem seiner Staatsbuerger fuer 35 Dollar/Jahr Mail, bzw. 100 Dollar/Jahr fuer den vollen Internet-Zugang im lokalen Telefonbereich anbietet. In Deutschland ist von den Politikern garnichts an Aktivitaeten in Sachen staatlich gefoerderte Internet-Versorgung zu hoeren. Michael Schack ging als Soziologe besonders auf die Moeglichkeiten der vielfaeltigen Kommunikation ein und schloss sich den Vorrednern an. Weiterhin brachte er die Frage nach den Datenschutz-Problem auf, denn Konzerne koennten ein imenses Interesse haben, Datenerhebungen und Analysen durchzuführen. Mit der beiteilgten Hoererschaft entwickelte sich daraufhin eine kontroverse Information ueber den Datenschutz und, ob, und wie der Buerger sich bei der Realisiersung von der Datenautobahn so einbringen kann, dass er nicht durchleuchtet wird. Es konnte (wie immer) keine Loesung gefunden werden und es blieb bei einem Aufruf, sich bei jeder Gelegenheit fuer die Rechte und Interessen der Buerger einzusetzen und Stellung zu beziehen. Gegen Ende berichtete Roland Kaltefkleiter als Vertreter von Netuse, die seit zwei Monaten eine zunehmend genutzte Nordeutsche Datenauto- bahn verwalten. Hier ist es möglich, von Verlagen Bücher zu bestellen, Tee zu bestellen und einiges andere mehr. Kritisch sei man bei Anfragen von Konzernen, die gerne die Abfragestatistiken der einzelnen WWW-Seiten erfahren möchten. Wie lange bleibt man in welcher Seite? Wohin wechselt man? Und schliesslich: Wer hat angefragt? Die letzte Frage ist durch eine DNS-Rückanfrage sofort und automatisch möglich. Damit sei auch das Anfrage- verhalten von einzelnen Usern oder Userpools analysierbar. Hier gelte es, die Bürgerinteressen zu schützen. Als Fazit schloss ich persönlich, dass es in Deutschland eher danach aus- sieht, das die Konzerne mit ihren enormen Geldmitteln die Datenautobahn hierzulande nach ihren Wünschen einrichten werden, da die Politik nicht aktiv sei. Besonders hier ist eine fehlende Bürgerinteressenvertretung zu spüren! 5. Einsamkeit und Computer Nicola Döring ging als Psychologin auf die Wirkung des Internets und all seinen Möglichkeiten auf angeblich am Computer vereinsamter Menschen ein. Zunächst wurde genau bestimmt, was sie unter Einsamketi verstand, und danach erarbeitete sie an vielen Beispielen, das das Internet eher ver- einsamten Menschen aus dieser heraushelfe. Es sei ein Medium, bei dem man etwas tun muss, um am ihm teilzunehmen (kein einfachstes Zappen am Fernseher). In den Foren werden vielerorts Unterstuetzungen geleistet, die lokale Personen (evtl. betroffene) gar nicht leisten koennen. Irgendeiner im Intenet ist immer da und hoert sich die Probleme an. Es gibt meistens ein fuer den vereinsamten wichtiges Feed-Back, das eine Antwort einfach zu schreiben ist. Letztlich fuehre das Internet auch nicht in eine losgelöste Cyberwelt, da im Intenet eher die ganz normalen Probleme der realen Welt erörtert würden. Auch würden reale soziale Kontakte oder neue Interessen an anderen Dingen durch das Internet aufgebaut oder erst ermöglicht. 6. Unser kleiner Netzknoten vom ON zunächst ??? Danach sollte eine DOOM-Fete stattfinden, die leider wegen Rechnermangel aus viel. Der Storch hingegen war gut gefüllt und besucht. Der Abend beendete ich mit zwei Bekannten, die bei mir übernachteten, mit einer längeren IRC und FTP-Session. Samstag: Früh hoch und zum ersten Vortrag! Ein Bekannte hatte noch etwas Kopfschmerzen... 7. EUROPOL Am Morgen erzählte der Datenschuetzer H. Bäumler etwas über die Vernetzungen der Polizeidatenbanken in Europa und den geplanten grossen Lauschangriff. Besonders gefaehrlich sei die Erhebung sogenannter "weicher" Daten, die von Kontaktpersonen von Straftaetern erhoben und weitergeben werden. Hierbei ist es schon zu folgenschweren, nichtmehr zu behebenden Fehlern gekommen. Je weiter sich eine Information vom Erheber entferne, desto höher sei das Vertrauen in die Richtigkeit der Daten und desto kleiner sei die Chance auf eine richtige Interpretation der Daten. Weiterhin sei eine Kontrolle von Datenflussen und die Prokollierung der- selben (fuer Korrekturen zB). de facto nur schwer möglich. In vielen Staaten der EU sei der Datenschutz dazu nicht verwirklicht. 8. Patientenschipkarten Herr Stark hielt einen guten Vortrag über die Einfuehrung von Computernetzen und Chipkarten im deutschen Gesundheitswesen. Wer so etwas plane, wie und warum. Deutlich wurden die Risiken der einzelnen Varianten genannt. 9. EdiFact ??? 10.Das papierlose Büro ??? 11.Netze als Kommunikationsmittel in der Politik ??? soll aber trotz einer spontanen Vertretung durch Herrn Thiess 3 Stunden lang gewesen sein! 12.Netze in den Medien Princess stellte das internationale Presseecho auf das Internet dar, wobei sie in gute und schlecht (recherierte) Beittraege aufteilte. Dabei ging sie insbesondere auf die Deutschen Blätter ein. Trotz des absolut schlechten Artikels in CHIP konnte sie jedoch eine positive Entwicklung entdecken, weg von der Schmuddelecke hin zum kommerziellen Bereich. Auch überwiegen zahenmässig die guten Artikel, wobei ein schlechter im Spiegel wieder vieles kaputt machen könne. 13.Technologietransfer in SH ??? 14.Unser kleiner Netzknoten vom ON eV Wolfgang erzaehlte in seinem wiederholt gehaltenem Vortrag die Motivation und die schwierige aber gelungene Geburt des Internet-Netzknotens in Luebeck. Das Offene Netz lege Wert darauf, das hier private Bürger zusammen kämen. Das ON will nicht nur ein Internet-Techniker-Treff sein. Dank vieler Spenden und stetig steigender Mitgliederzahl wird das viel Werbung und Schulung durchführende ON wohl am Jahresende die 100 Mitglieder ereichen. Danach wurden die Dozenten zu eine Überaschungsfahrt mit einem Kutter auf die Förde eingeladen. Die Kekse und die Verpflegung, der andere Blick von der Förde und die steife Brise liessen die Fahrt zu einer gelungenen Attraktion werden. Druchgekühlt zog man in die Vielharmonie und brachte durch das zalhreiche Erscheinen das Haus in einige Schwierigkeiten (NEIN, es gibt kein BROT!). Zu Hause gab es eine Wiederholung der IRC-Fete, angereichert mit etwas Lynx-Souce :-) Gruss an DiNie und Neko... Die Homepage von Julia war auch im wahrsten Sinne unterhaltsam! Sonntag: Etwas später als 9.00 ereichten man voller Energie den Ort des letzten Geschehens, wobei zunaechst die beiden letzten besonders gut schmeckenden Frikadellen-Brötchen vertilgt wurden. 15. Der Bundestag als Messestand der Informations-Industrie ??? 16. Elektronische Erhebung von Autobahngebuehren In einem sehr guten Vortrag brachte Herr Jürgens das Problem auf den Punkt, der dadurch entsteht, dass die Politiker (und die Wirtschaft) keine Maud-Stationen wie sonstwo in Europa einführen wollen. Dadurch wird eine Gebuehrenerhebung im Vorbeifahren noetig. Dies kann "post-paid" sein, also die Nutzungsdaten komplett erheben und dann eine Rechnung schreiben, oder "pre-paid" wie bei der Telefon-karte. Ich zahle im Vorraus fuer 50km und dann werden sie bei Benutzung abgebucht. Das erste Verfahren wird wegen der enormen Kontrolle und Missbrauchmöglichkeiten durch andere Datenerhebern von den Datenschuetzern abgelehnt, ist wohl auch vom Tisch der Politker. Beim "pre-paid" Ver- fahren taucht das Problem der Erfassung der Leute auf, die die Autobahn benutzen aber nicht vorher bezahlt haben. Da man sie unmöglich mit Gewalt aus dem Verkehr holen kann, muss mann also rechtlichstreit relevant die unbezahlte Benutzung erfassen und dann nachträglich Gebühren einfordern. Dieses aber sei das eigentliche Problem, da ja nicht generelll alles gefilmt werden darf und kann, sondern erst beim Missbrauch angeschaltet werden darf. Dazu kommt das Problem der vermeitlichen Defekte am Abbuchungssystem, was zu weiteren Beweisproblemen führt. Hier liege das eigentliche Problem, welches teuer zu lösen sei, und wo die gerade von der Rüstungs-Konversion bestimmt gerne Geld verdienen möchte. Auch die Polizei könnte die die Daten der Autobahnen gut gebrauchen für Fahndungen. Alles im Allen seien die Bürger wieder mal überhaupt nicht gefragt worden, was sie denn haben wollten. Die Diskussion in der Öffentlichkeit sollte vielmehr über das Missbrauchsproblem geführt werden, als über irgendwelche trivial zu lösenden Abbuchungsproblemen. 17. Podiumsdiskussion Patientenchipkarte. Beteiligt waren Herr Otter von der Firma Gettlof, die die Pro- zessor-Chipkarte vor 25 Jahren patientiert hat. Dazu kam Herr Mohr von den Krankenkassen, ein Vertreter der Ärztekammer, Herr Jürgens als Datenschützer, ein Vertreter der Patientenstellen und Herr Kohlmann als Vertreter der IKÖ. Die Moderation hatte Herr Stark. Die Teilnehmer hielten jeweils einen kurzen Vortrag und legten ihre Meinung zur Chipkarte dar: Die Industrie bemerkte die zwingenden Einflüsse aus dem Ausland und die gute Zukunft der Patienten, die als Besitzer einer Smart- Card, also einem PC in Kartenformat, haben würden. Ständig mit dem kompletten medizinischen Lebenslauf würde die Versorgung ideal. Er zog den Vergleich zum Krankenbuch in Frankreich. Besonders gut sei, das man nciht mehr die unleserliche Schrift der Ärzte hätte und eine automatische Übersetzung im Ausland. Mir fiel auf, dass man auf die heutigen Smart-Cards nur ca. 10k bekommt, also kein komplettes Krankenbuch oder gar gescannte Röntgenbilder. Auf Nachfragen hin meinte er, es seien Pläne da, auf der Rückseite CD-artige optische Speicher (WORM) mit 2 MB zu ergänzen. Das konnte mich nicht überzeugen. Die Krankenkasse stellte die enorme Kostenreduktion dar, die man durch eine Maschinenlesbare Verwaltung der Krankenscheine erreiche. Die Umstellung auf die KVK sei im gange und koste 6 DM pro Karte. Dazu erhalte jeder Arzt eine Unterstützung von 750 DM, um die Karten auch zu lesen. Allein der Datenwust zwinge zu einer Umstellung auf EDV. Dazu meinte er, wäre eine KVK, wo nur fest, unveränderlich die Personendaten eingetrgen wären, ausreichend. Später ergänzte er nach Nachfragen, das auch Inf. für die statischtischen Erhebungen des Kostenanfalles einge- tragen sind. An eine weitere, andere Auswertung sei nicht gedacht und diese ginge auch schon wegen des Datenschutzes nicht bei den Krankenkassen. Bei Nachfragen stellte sich heraus, das der Herr es nicht verstand, dass man dazu die KVK gar nicht brauchte. Man könnte ja beim Arzt einmal seinen Personalausweis, und seine KV-Daten beim Arzt in die EDV eingeben. Danach wird behandelt und die Daten werden, wie jetzt mit der Chipkarte auch, maschinenlesbar ausgedruckt. Naja! Der Arzt der Runde bemerkte die sprürbaren Bearbeitungsbeschleuni- gungen dank der Einführung der KVK. Einem elektronischen Kranken- tagebuch stehe er sehr ablehnend gegenüber, da in diesem die Krank- heiten in eine Liste mit Nummernschlüsseln gelistet sind und dann nur die Nummern gespeichert werden können. Viele Teile seiner Be- handlung gingen aber auch auf emotionelle Sachen zwsischen Arzt und Patient ein, die nicht mehr gespeichert werden könnten. Letztlich sprach er Probleme bei der Realisierung der ärztlichen Schweige- pflicht an. Den Argumenten des Arztes konnte ich folgen. Er war insgesamt ein guter Diskussionsteilnehmer. Der Datenschützer stellte das besondere, neue bei der Smart-Card her- raus, um die es der Industrie eigentlich ginge. Das KVK mit den festen patientendaten sei trivial und zu vernachlässigen. Aber die Smart- Card sei anders, da dort ja meine persönlichen Daten von einem kleinem Computer (8051...) verwaltet und geschützt werden. Wenn man die Karte dann mit einem Lese-Computer verbinde, gäbe man seine Kontrolle über die Daten auf! Das sei absolut neu. Man sollte es sich so vorstellen, als würde man seinen Computer zu Hause mit seinen Daten einer anderen Person mal 2-3 Stunden ausleihen. Das würde KEINER so schnell mal eben machen. Hier gelte es die Rechte der Bürger auf Datenschutz besonders im Auge zu behalten. Laut seinen Informationen sei es immerhin gut, das schon bei der Einführung der trivialen KV-Karte diw Wogen hochschlügen. Dann wäre man bei der schon geplanten Einführung der Smart-Card vorgewarnt und eingestellt sei. Der Vertreter der Patientenstellen brachte viele Bedenken schon gegen die KV-Karte vor, die aber nicht standhielten. Das wichtigste von ihm war aber, das er deutlich machte, das die Politker und die Wirschaft die KV-Karte als eine Weichenstellung im Gesundheitswesen ansehen und das sie nur einen ersten Schritt darstellt. Das Ende soll eine Smart-Card und ein weltweites "Health-Netz" mit verteilten Daten der Patienten. Er aber wünsche sich lieber, das ein traditonelles Patienten-Kranken-Tagebuch geführt werden würde. Am besten in Zwie- sprache mit den Ärzrten vom Patienten selber. Der letzte Vortragende bestätigte seinen Vorredner und machte nochmal besonders auf die für ihn negative Entwicklung der Gesellschaft hin zu einer durch Technik dominierten aufmerksam. Der Patient bekäme keine individuelle Behandlung mehr, sondern eine 08-15-Nummern Behandlung. Auch würde der Arzt nur noch zum Verwalter der zu kleinen Gesundswesen- Geld-Topfes gemacht. Nun gut, besonders die letzten beiden berührten die Utopie einer anderen Gesellschaft und streiften das Thema solidarische Gemeinschaft oder freie Kapitalwirtschaft. So sollte es auch auf keinen Fall irgendwelche Boni (die für andere dann Mali sind)-Systeme geben, die ein staatlich gewollte Verhaltensumstellung der Gesellschaft darstellen können (Sollten Raucher mehr bezahlen?). Als Fazit blieb wohl nur die Hoffnung, das man bei der Einführung der früher oder später kommendnen Smart-Card besonders viel Datenschutz einbaut und den Datenmissbracuh so weit wei möglich einschränkt. Eventuell kann man auch an andere Systeme wie an Karten für Krankheiten denken, die man nach Gesundung dann wieder abgibt. Interessant ist auch schon bei der einfachen KV-Karte, ob dort stehen sollte, ob jemand HIV-poitiv ist oder nicht.... Wird die Smart-Card dann mit anderen Karten letztlich zu einer SUPERKARTE vereinigt. Wer will schon 190 Karten mit sich schleppen, aber wer will seine Kranken-Chip-Karte gerne in die Stechuhr beim Chef stecken? Alles im Allen bleib bei mir der Nachgemack, das in Deutschland die Konzerne die Entwicklungsziele der Gesellschaft kontrollieren, die Politik viel zu sehr mit sich alleine beschaeftigt ist. Wird die "schöne neue Welt" mit dem gläsernen Mensch kommen? Ich glaube es leider. Danach gings wieder in die Vielharmonie, wo noch einmal alle Vorträge bekakelt und verissen wurden :-). Einige Leute unterhielten sich stundenlang über Client- Server Programme, Kernels, und Suns. Andere brachten Rückkehrer aus dem Urlaub auf den neuesten Stand. Zu lachen gabs viel. Der Umzug in die Palenke brachte dann einige Erkenntnisse über die Kontaktauf- nahme mit einer noch unbekannten, aber ersehnten Person. Da das Chili ausver- kauft war, zog man ins Heinrich um, wo man wieder auf andere Reste der Netz- tage traff. Hier konnte man sich nicht über zu wenig Witze beklagen, Szene-Jokes am laufenden Band hätten unzählige Signatur-Datenbanken füllen können, aber auch ein Diktiergerät hat eine endliche Kapazität...Am Ende gab es noch eine Kontroverse über Datenschutz von E-Mails, aber alle haben heil nach Hause gefunden um 3.00 Morgens.