Path: solid.theo-physik.uni-kiel.de!zib-berlin.de!fauern!cs.tu-berlin.de!informatik.uni-bremen.de!gina.zfn.uni-bremen.de!news.dfn.de!news.dkrz.de!news.rrz.uni-hamburg.de!rzdspc5!2schotm From: 2schotm@rzdspc5.informatik.uni-hamburg.de (Christian Schotmann) Newsgroups: de.rec.games.rpg Subject: SEX, DRUGS AND RPG - Ein Reisebericht (lang aber lustig!) Date: 23 May 95 11:50:42 GMT Organization: University of Hamburg -- Germany Lines: 479 Message-ID: <2schotm.801229842@rzdspc5> NNTP-Posting-Host: rzdspc5.informatik.uni-hamburg.de Sex, Drugs and RPG Ein Reisender-Bereisten-Bericht von Thilo Mohr und Christian Schotmann Thilo Mohr (mohrchen) aus Berlin weilte am Wochenende 12. bis 14. Mai in Hamburg, um auf dem Weg zum UniCon noch eine kleine Zwischenstation zu machen und Hamburg (und mich!!! (Christian (2schotm))) mal kennenzulernen. Es wurde ein Besuch daraus, den wir wohl beide nie vergessen werden, zumal uns jeder Kontoauszug daran erinnert. ;-) Achtung! Disclaimer: Dieser Reisebericht ist keine Fiktion sondern beruht auf Tatsachen. Er enthaelt explizite Beschreibungen von Rollenspielen und Alkoholkonsum sowie Andeutungen ueber sexuelle Handlungen angeblich Erwachsener. Wen so etwas abstoesst oder langweilt, der sollte hier nicht weiterlesen! TM: Freitagmorgen, 05:30, der Wecker piept. Oh Mann, haette ich blosz fuer heute den Dienst abgelehnt, hab ja gestern noch bis eins gemacht. Im Bus nachher kann ich ja nun auch kaum schlafen -- gerade man drei Stunden sind's nach Hamburg. Uaerks! Soweit meine Gedanken Freitag frueh. Um 05:45 waelzte ich mich dann muehsam aus dem Bett und trottete schlaefrig ins Bad. Um acht begann ich muede aber durchaus klar im Kopf meinen Dienst, der urspruenglich bis zwei Uhr Nachmittags gehen sollte. Dadurch fielen fast saemtliche Freitagskurse ins Wasser, die Fahrt um 15:30 ZOB Berlin ab, kickte den letzten verbleibenden Kurs aus dem Programm. Durch einen gluecklichen Zufall verschlief Murphy, so dasz mein Dienst jedoch schon um zwoelf endete. So konnte ich noch meine Dienstklamotten nach Hause bringen und konnte in aller Ruhe noch Christians Telefonnummer aus den Mails raus- suchen. CS: Leider kaufte sich Murphy spaeter ein Flugticket und kam nach... TM: Nein, der fuhr gleich nach Kiel. Denn bis dahin lief ja alles glatt. Naja, von der vierstuendigen Fahrt bekam ich kaum etwas mit: Wenn ich nicht gerade haeppchenweise (damit's laenger haelt) meinen Doener oder Eistee asz, bzw. trank, schlief ich ca. 3/4 der Fahrt oder las ein biszchen. Gegen 19:40 kamen wir dann am ZOB Hamburg an. Nachdem ich mir eine Telefonzelle gesucht hatte, rief ich Christian an. Er beschrieb mir den Weg zu einem Treffpunkt, an dem mich Ulrike, seine Freundin, abholen sollte. Ich war fuer das Wochenende bei ihr einquartiert -- an dieser Stelle nochmal ein herzliches Danke, das war echt toll! Einige Zeit spaeter stiesz dann Christian zu uns. CS: Meine Eltern wollten Samstag in Urlaub fahren und hatten Freitag ein Spargelessen vorbereitet, so dass ich Thilo nicht selbst abholen konnte. Mit einer Tasche voll Rollenspiel- und Uebernachtungssachen sowie Cola und Bier kam ich dann gegen 21:00 zu Ulrike und ueberlegte mir schon recht gespannt, was das wohl fuer ein Spinner sein wuerde, der just im Wohnzimmer meiner Freundin sass... seine Beschreibung am Telefon (Kampfstiefel, lange Haare, Heavy-Metal-T-Shirt) hatte ja abenteuerlich geklungen. TM: Na hoer mal zu... Ich hatte gesagt "etwas laengere und Motorradshirt!" CS: Naja, ich hab jedenfalls mit Hoagie aus "Day of the Tentacle" ge- rechnet. TM: Ach herrje! Na schoenen Dank auch! CS: Aus der Naehe sah er dann aber doch recht harmlos aus, was wohl an der -aus meiner Sicht- eher kleinen Groesse gelegen hat. Wir verstanden uns jedenfalls auf Anhieb gut und ich merkte gleich, dass ich hier einen Spinner von echtem Format vor mir hatte. (Das ist ein Kompliment!) TM: Schoenen Danke fuer das harmlos. :-) Dein Kompliment heiszt w'lich, dasz du aehnliche Macken hast, schaetze ich mal :-) CS: Aehnliche? Nein, ich hab ganz andere. :-) TM: Abgesehen von Rollenspielen und schoenen Frauen beim Ausziehen zugucken, hm? :-) CS: Macken? Das sind ganz regulaere Hobbies! Nur dass ich Original- frauen lieber mag als .GIFs ist fuer'n Infomaniker vielleicht unueblich... *grins fies* TM: Frauen beim ausziehen zugucken ist ein *regulaeres Hobby* ??? GIFs bewegen sich ja auch nicht, ne? Orginalfrauen sind mir also insofern auch lieber. BTW -- woher willst du eigentlich von meinen GIFs wissen? :-) CS: Hast Du mir das nicht erzaehlt, als wir besoffen... ach egal. Irgendwann nach 22:00 beschlossen wir dann, auf die Reeperbahn zu gehen. Einmal hin und wieder zurueck, die ueblichen Sehenswuerdig- keiten beguckt, Schaufensterbummel in der Herbertsstrasse inklusive. TM: "Schaufensterbummel" ist echt nett ausgedrueckt. Bisher kannte ich immer nur die Variante, die Asphaltschwalben VOR den Glaskaesten zu sehen, nicht IN! :-) Jetzt begreif' ich natuerlich auch erst den Text der EAV komplett: "Auf der Reeperbahn, nachts um halb zehn, sieht man(n:) dich vor den Schaufenstern steh'n, in der Herbertstreet mit erregtem -- Blut!" Griiins! CS: Den Song kannte ich noch gar nicht... Naja, weiter im Text: Anschliessend tigerten wir dann zu den Landungsbruecken runter, wo Ulrike uns verliess, und nach einigen Blicken auf das just im Hafen liegende Atom-U-Boot beschlossen Thilo und ich, wieder ins Rotlicht- viertel zurueckzukehren. Hier verballerten wir (im wahrsten Sinne des Wortes!) erstmal ein paar Maerker bei VegasWorld, der groessten Daddelhalle Europas (angeblich...) und, durch den "magischen Unterrock" angeregt, suchten wir uns anschliessend eine nette Stripteasekneipe... Bier DM 10,-, naja, was kostet die Welt. Nach einem netten Plausch mit der Stripperin Sarah, der Thilo DM 55,- gekostet hat, waren wir dann gerade nett am Plaudern, als... TM: ... ich mich gerade zu Christian beugte, um ihm etwas ins Ohr sagen zu koennen -- laute Musik und so. Da schreit mich die Taenzerin von Ader Buehne aus an: "Ey!" Als ich zu ihr hinsah (delikater Anblick :-), Machte sie die uebliche Geste "Hier spielt die Musik!" mit den zwei Fingern zu den Augen und kommentierte das noch mit einem: "Ja!" Christians Antwort war: "Ausziehen! Ausziehen!", was sie mit einem "Na, zeig du doch mal was!" konterte. Er kam der Aufforderung auch prompt nach und zog sein T-Shirt aus! Ich habe noch nie in meinem Leben ein dermaszen erstauntes Gesicht gesehen! CS: So ungefaehr schaun Autobusse drein, kurz bevor sie abfahren. TM: Haben Autobusse Kinnladen auf der Strasze zu schleifen? :-) CS: Naja, sie hat halt geguckt wie ein Auto, nur nicht so schnell. TM: Wir haben uns jedenfalls gebogen vor Lachen! Sie zog den BH aus und fragt uns herausfordernd: "Und nu?", woraufhin ich mich meines T-Shirts auch entledigte. Die Aktion brachte uns viele Lorbeeren fuer spaeter ein. CS: Sie kam anschliessend voller Hochachtung an unseren Tisch und meinte, so waere sie selten ueberrascht worden. Wir haben ihr echt den Abend gerettet... vorher war sie doch sichtlich lustlos gewesen. TM: Als die Bar dann um vier zumachte, zogen wir unsere T-Shirts wieder an und nahmen uns den Nachtbus zu Ulrike. Dort schliefen wir, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung durch Ulrike, die zur Arbeit muszte, bis zum Mittag. Dann gingen wir zum Baecker Fruehstueck einkaufen. Nach demselben kam die Hausherrin von ihrer Arbeit wieder. CS: Hausherrin ist gut... eigentlich war ihr Argument dafuer, nicht mit nach Kiel zu fahren, dass sie uns ja nicht aufhalten wollte... nun sassen wir eh noch beim Essen, als sie von der Arbeit kam. Naja, wir teilten ein paar bloede Sprueche aus, sie wollte immer noch nicht mit und so troedelten wir zum Bahnhof Altona und sahen gemuetlich auf den Plan, wann der Zug faehrt. In drei Minuten! TM: GO! :-) CS: Wir rannten wie die Bekloppten zum Reisezentrum, draengelten ein paar Leute aus dem Weg, kauften ein Schoenes-Wochenende-Ticket fuer DM 15,- und erreichten gerade noch unseren Bummelzug. In Kiel angekommen holte ich dann den Schwung EMails aus der Tasche, in dem sich die Wegbeschreibung aufhalten sollte, und, aeh, Thilo, muessen wir das schreiben? TM: Wer hat denn die Wegbeschreibung vergessen, hm? Wie oben schon an- gedeutet nahm uns Murphy in Kiel herzlich in Emopfang: Die Weg- beschreibung lag wie gesagt bei Christian zu Hause (ich wette, an einem Platz, an dem er sie AUF KEINEN FALL uebersehen kann, um sie ja nicht zu vergessen :-), ich war das letzte mal per Mofa in Kiel gewesen, und hatte natuerlich auch nicht dran gedacht, meinen Stadtplan mitzunehmen, und so muszten wir gucken, wie wir den Con auf dem Campus finden. Mit dem Bus sind wir erst mal bis zur Station "Universitaet" gefahren -- eine zu kurz, wie uns spaeter gesagt wurde. CS: "Universitaet" klang aber wie ein guter Ort fuer Spinner. TM: Nunja, dann irrten wir ueber den Campus. Ich haette nicht gedacht, wie RIESIG die Kieler Uni ist. Irgendwann trafen wir dann auf ein Schild "UniCon" und folgten der angegebenen Richtung. Es war aber auch das einzige im Umkreis von garantiert zwei Kilometern, den Rest hatten schon UniCon-Fans entfernt. Irgendwann sagten wir uns dann, dasz wir schon laengst ein weiteres Schild haetten sehen muessen, und gingen wieder querfeldein nach Instinkt und versuchter rekonstruierter Erinnerung. So kamen wir ueber einen Sportplatz, auf dem gerade ein Zehnkampf lief. Wie wir erfuhren, spielte der THW Kiel anschlieszend dort. Ich denke mal, Murphy ist Fuszballfan -- danach fanden wir den Con innerhalb kurzer Zeit (bezogen auf die bisherige Laenge der Suche und die Groesze der Uni). Mich wuerde ja interessieren, wie der THW an dem Samstag gespielt hat :-) CS: Immerhin haben sie dem THW nicht die Lizenz entzogen, wie den Jungs von Hertha. Kamen die nicht bei Dir aus der Gegend? TM: Nunja, jedenfalls sahen wir dann einige Zeit spaeter einen -- wie Christian ihn nannte -- "Verrueckten mit Schwert", sogar ein Con- Schild und waren am Ziel. Murphy hatte uns verlassen: Die Kasse war leer, wenigstens eine Entschaedigung. Das Aufgebot war wie ueblich: Pizza-Service (gute Pizzen :-d ), RPG-Laden (preiswert, aber Klein- vieh macht ja bekanntlich auch Mist!), Verlosung (nichts gewonnen, wie ueblich) und viele, viele Runden. Auf Panther waren wir inzwischen getroffen, so lachten wir uns noch drei Fraggles als Mitspieler an -- die schon nach zwei Stunden ueberrascht feststellten, dasz sie gehen muszten. Ummpf! Haette ich das gewuszt, haette ich die drei gar nicht erst zugelassen. CS: Panther und ich ueberlegten eh schon, wie wir die Soeldner von den Kleinen am besten verheizen koennen. TM: Das Abenteuer hatte folgende Grundidee: Vor langer Zeit, in einer Galaxis weit, weit entfernt... [Tataaaataa -- Tatatataaataaa .... Star Wars Musik ] CS: Klingt eher wie Wagner. TM: Die Rebellion hat eine Hilfeanforderung von einem Planeten erhalten: Zwei der besten imperialen Spione -- Jim Bean und Johnny Worker -- sind in der Auszenweltlerstadt (Outworlder City) dieses Planeten (Ergesh) gesehen worden. Die finsteren Machenschaften dieser beiden Gesellen muessen unbedingt durchkreuzt werden. Als Team wurden hierzu folgende Charaktere ausgewaehlt: Eine Aerztin und Biochemikerin (Christian), ein Computerexperte mit kaugummiaehnlichem Namen (Panther) und zwei Soeldner. Der Planet selbst hat eine nur mit Schnuffi atembare Atmosphaere (Typ 3), etwa 1.5 g Anziehungskraft, und etwa 80% der Planeten- oberflaeche ist mit Wasser bedeckt. Die Ergeshui selbst sehen aus wie ungefaehr zwei Meter grosze, laufende Komposthaufen mit schleimigen Tentakeln und riechen auch ungefaehr so! CS: Yup. Wir kamen also auf dem Planeten an, und begannen die Suche nach den Chummern vom Imperium. Waehrend die Soeldner und Hubba Bubba die ueblichen Massnahmen ergriffen (in Kneipen rumhaengen und Infos sammeln) begab ich, alias Dr. Leonie McCoy, mich in die oertliche Bibliothek, um erstmal ein Buch ueber die Planetenbewohner zu waelzen. Als Aerztin hatte mich der Wissensdurst gepackt. Ploetzlich spazierten die beiden Agenten in den Lesesaal und setzten sich friedlich mit einem Buch hin. Alarm! Ich hab beide beobachtet und spaeter mal geguckt, was sie gelesen haben: Ein Buch ueber den Starjumper, ein Raumschiff auf Pflanzenbasis, und eins ueber Cyberware. Auf diesem matschigen Planeten war alles auf Pflanzenbasis (Die Einwohner und ihre gesamte Technik waren pflanzlich) und die Ergeshui hatten auch einen Hyper- spaceantrieb "angepflanzt". Schnell kamen wir (dank einem von Thilos Zaunpfaehlen) auf die Idee, dass das Imperium sich diese Technik wohl unter den Nagel reissen will. TM: Naja, wir hingen im Zeitplan auch schon etwas hinterher. CS: Wir planten danach erstmal ewig :-) und irgendwann nahte das Con-Ende und alles musste ganz schnell gehen: Wir faelschten die Forschungser- gebnisse der Imperialen und rissen uns die Technik selbst unter den Nagel. Die Rebellen waren happy, die Imperialen enttaeuscht, und wir waren Helden. ;-) TM: Genau wie im Film! *grins!* CS: Als Manoeverkritik muss ich sagen, dass mir die Story wirklich gefiel, ich haette nur sehr gerne viel mehr rollengespielt. Das ist aber niemandem nachzutragen, wir hatten halt nur einige Stunden Zeit und wollten dann auch ein Ende haben. Ansonsten waere ich gerne auf die Avancen des einen Soeldners mehr eingegangen, haette mir den Planeten angesehen und mit den Ergeshui, vor allem mit einem Wissenschaftler, mit dem wir nachher zusammengearbeitet haben, noch viel mehr geredet. Aber fuer ein Conabenteuer wars echt gut. Hat sich gelohnt. TM: Warte mal ab, bis es heiszt: "It's Magic Time!" *grin innocently* CS: Hey, dies ist ein Tradingcard-freier Reisebericht!!! Oder beziehst Du Dich auf meinen Streetname? TM: Trotz der Stauchung zum Schlusz hat mir das Leiten dieses Abenteuers viel Spasz gemacht; fuer den naechsten UniCon hab ich wieder ein nettes Abenteuer in petto... grins! Die Rueckfahrt gestaltete sich anfangs etwas chaotisch: Zu dritt verlieszen wir den Con gegen 22:00 Uhr (es war noch einer der Soeldner- spieler dabei.) Am Westring bestellten wir uns telefonisch so einen Taxiersatz (klingt fast wie Kaffee-Ersatz :-) und lieszen und zum Bahnhof fahren. CS: Er meint ein "Minicar", was im norddeutschen Raum wohl wohlbekannt ist. Ich kannte die Dinger aus meiner Marinezeit in Kiel, Flensdorf und Ecktown... TM: Murphy war uns auch hier wieder einen Schritt voraus, und so stellten wir fest, dasz unser Zug seit etwa fuenf Minuten nach Hamburg unterwegs sei. Der naechste fuhr eine Stunde spaeter. Stoehn! CS: Immerhin gabs da ueberall Bier... TM: Waere ja auch 'ne mittlere Katastrophe gewesen, wenn nicht! :-) Wir stromerten also am Bahnhof umher, suchten uns schlieszlich einen Imbiss, der uns je eine Flasche Bier verkaufte und warteten im Zug dann biertrinkend und gemuetlich quatschend auf die Ankunft in Hamburg. CS: Aufgrund unserer Gespraechsthemen (StarWars und Sex) muss uns der andere Typ im Wagen echt fuer merkwuerdig gehalten haben... TM: Zweifelsfrei! :-) In Hamburg muszten wir "nur noch" die Reeperbahn finden. Das artete in einen netten kleinen Nachtspaziergang quer ueber den Fischmarkt aus. (Auch, wenn es sarkastisch oder ironisch klingt, das war wirklich interessant.) CS: Auf der Reeperbahn angekommen rief ich erstmal, anhaenglich wie ich bin, wieder Ulrike an, aber, oh Wunder, sie hatte keine Lust, nochmal loszugehen. Dabei war es erst halb zwei! TM: Ich glaube kaum, dasz es an der Zeit gelegen hat! :-) CS: Naja, ihr Argument mit dem "hab ich selber" war schon nicht schlecht. Thilo und ich suchten dann die "Rote Katze" auf, wo das Bier nur DM 8,- kosten sollte und angeblich Oben-ohne-Bedienungen sein sollten. Im Innern fanden wir Schlagermusik, Holsten Edel und ein paar Damen, die eher in die Oil-for-Omaz Werbung als in ein Stripteaselokal gehoert haetten. Thilo verging prompt der Appetit auf sein Bier, so dass ich beide trinken konnte. TM: Stimmt nicht, ein halbes hab ich auch noch getrunken! CS: Und den Rest stehen lassen. Ich versteh' bis heute nicht, warum Du der Tussi auch noch Trinkgeld gegeben hast... Enttaeuscht gingen wir die Strasse runter und liessen uns von einem Tuersteher anlabern, und prompt- von aussen hatten wir es gar nicht erkannt- sassen wir wieder im gleichen Lokal wie gestern. Die Maedels begruessten uns schon froehlich und meinten "Ausziehn, ausziehn!" Wir haben erstmal Bier bestellt, und gleich als naechstes kam "unsere" Stripperin auf die Buehne. Sie zupfte an ihren Klamotten, machte einen Schmollmund und sah mich auffodernd an. Thilo sah mich auch auffordernd an, und die andere Dame auch... da streifte ich mit lasziven Bewegungen und aufreizend langsam das Lederband mit dem Ankh ab, dass ich vom UniCon noch umhatte. Es klappte! TM: Naja, das ist zunaechst mal etwas uebertrieben. Sie stand nur noch im Slip da, waehrend wir noch unsere Hosen anhatten. Durch unsere Schuhe liesz sie sich auch nicht dazu reizen, ihr letztes Kleidungsstueck fallenzulassen. Nachdem wir nun also unsere T-Shirts, die Uhren und die Schuhe durchprobiert hatten, meinte ich zu Christian, dasz uns wohl nichts anderes mehr uebrig bleibe, stand also auf und liesz hueft- wackelnd meine Hose sinken. Sie guckte wieder mal nicht schlecht: Drunter trug ich einen Herrenslip in Rio-Tanga-Form! Keine Minute spaeter liesz Christian seine Hose mit einer provozierenden Geste neben sich fallen! Zaaaaaaang! :-) CS: Du meinst wohl "Saeng!" Naja, meine grellbunten Boxershorts konnten mit deinem Stringtanga nicht ganz mithalten... TM: So deutlich wollte ich dich nicht outen :-) CS: Ich stehe zu meinem Stil! Immerhin hab ich meine Turnschuhe ausgezogen, waehrend Du mit Bundeswehrstiefeln und um die Knie baumelnder Hose bewegungsunfaehig rumgesessen hast... Nicht alle Anwesenden konnten unsere Begeisterung teilen, aber es war trotzdem lustig. Wir haben ihr dann noch einen ausgegeben, wobei sie extra fuer uns den Barkeeper runtergehandelt hat (!), und hatten jede Menge Spass den Abend. Dann war es jedoch wieder vier und der Laden schloss... nun wollten wir beide das, was alle Maenner angeblich immer wollen: Ich beschloss, nach Hause zu fahren und meine Freundin um ihren Schlaf zu bringen, und Thilo ging los, eine kaeufliche Dame anzuhauen. TM: Naja, auf der Reeperbahn, nachts um halb eins. Er hat 'n Maedel, ich aber keins! CS: Weswegen ich auch ganz dankbar war, so von wegen Appetit auswaerts holen und zuhause essen... Ich lief also schnell Richtung Kueche. Wir trennten uns an der Davidswache und ich erreichte rennend noch den Nachtbus. Jetzt lass ich mal diskret Thilo weiterschreiben... TM: Das ist aber nett, danke! :-) CS: Woher solltest Du auch wissen, wie es _mir_ anschliessend ergangen ist? ;-) TM: Andeutungen und eigene Erfahrungen mit einer huebschen und gierigen Frau. Nein, nicht Ulrike! You know who I mean. :-) CS: Ich bin wohl nicht der einzige, der das weiss. :-) TM: Die weitere Aktion auf der Reeperbahn verlief ziemlich sinnlos: Nachdem ich genug in der Herbertstrasze und in anliegenden Seitenstraszen herumgestromert bin und die Auswahl genossen hatte, wollte ich die Preisvorteile der Reeperbahn gegenueber der Rotlicht- szene Berlins nutzen -- ohne Erfolg. Preislich lief's irgendwie auf's selbe hinaus; gegen fuenf Uhr war ich auch ein biszchen zu muede fuer weitere Vergnuegen. CS: Ich inzwischen auch. ;-) TM: Mit der Frueh-U Bahn zu Ulrike. Christian machte mir auf. Ich meinte nur "Schmeisz mich um neun wieder raus!", putzte mir die Zaehne, zog meine Klamotten aus, plumpste auf die Schlafcouch und schlief! CS: Ulrike musste mal wieder frueh raus (der Sport rief), und ich weckte Thilo um 9:20 oder so... Er liess sich jedoch schnell davon ueber- zeugen, dass eine Rueckkehr auf den Kiez zu dieser Zeit recht sinnlos waere. Wir legten uns beide wieder hin und wachten erst wieder auf, als gegen 13:30 das Telefon klingelte und Corinna anrief, um Ulrike zu sprechen. Ich legte eine Nachricht hin und wir begannen einen langsamen Reanimationsprozess- die morgendliche Kurzfassung der menschlichen Evolution, von Kriechen ueber gebuecktes Schleichen bis hin zu aufrechtem Gehen bei gleichzeitiger langsamer Umstellung der Ernaehrung von gasfoermig ueber fluessig bis fest. Irgendwann hatten wir dann genug gefruehstueckt und begaben uns, die Ereignisse das vorigen Abends bequatschend, zum ZOB, um nach Thilos Bus zu sehen. Wir hatten noch eine knappe Stunde, als wir da waren, die wir bei McDonalds und auf dem Steindamm auf der Suche nach guten Daddelautomaten vertrieben. TM: Es blieb auch bei der Suche! CS: Man soll aufhoeren, wenns am schoensten ist, und irgendwie hatte uns das Wochenende nicht mehr viel zu bieten. So setzte sich Thilo in den 16:30er Bus und wir verabschiedeten uns herzlich, mit einem Versprechen, die Sache zu wiederholen. Ich fuhr erstmal nach Hause und bereitete einigen Lobster-Maennern einen nassen Tod. Um diesem voellig abgedrehten Wochenende dann noch ein wirklich nettes Ende zu verpassen und auch noch den letzten Rest meiner Barschaft zu vernichten, lud ich Ulrike abends zum Chinesen ein und kaufte ihr sogar noch eine Rose. Sie witterte sofort ein schlechtes Gewissen (naja, sie kennt mich halt), obwohl ich nur meine Begeisterung darueber zum Ausdruck bringen wollte, mit welch stoischer Ruhe sie unsere Rotlichtexzesse und sonstigen Spinnereien ertragen hat... ausserdem hatte ich sie sowieso lange nicht eingeladen und ein Mann muss seine Frau ja jede Woche neu erobern. (Jeden Tag? Bin ich Donald Trump?!) TM: Wer ist Donald Trump? CS: Ein Kollege von Dr. Schneider. ;-) TM: Sagt mir genauso viel! Mit der Bitte um Aufklaerung dieses Sachverhalts. CS: Liest Du kein Radio? Na gut, versuch ich noch einen. Sagt Dir Dagobert Duck etwas? Oder J.R. Ewing? TM: Naja, mit genau 1:50 Minuten Verspaetung verliesz der Bus den ZOB Hamburg. Diesmal brauchten wir ueberraschenderweise nur drei Stunden -- ich frag mich echt, wieso die Hinfahrt 'ne Stunde laenger war; es schien am Freitag auch kein Stau zu geben. Naja, jedenfalls PUNKT 19:35, also genau nach Fahrplan traf der Bus dann wieder am ZOB Berlin ein. Hoffentlich braucht Murphy ein biszchen, bis er wieder in Berlin ist. :-) CS: Frag mal bei Hertha BSC. Er ist schon da. ;-) TM Insgesamt ein extrem geniales Wochenende, was ich gerne mal wiederholen moechte, vielleicht sogar etwas laenger, dann jedoch nicht jede Nacht auf die Weise. Die zweieinhalb Tage waren doch ziemlich teuer, trotzdem waren sie (mit einer Ausnahme :-) jeden Pfennig wert! Ich hoffe, die beiden koennen mir Pfingsten einen Gegenbesuch abstatten; ich wuerde mich mordsmaeszig freuen! CS: Ich weiss, welche Ausnahme er meint. *pfff* Na klar kommen wir nach Berlin! Aber Pfingsten wird wohl eng... Ich denke mal, das wird noch ein wenig dauern... aber: We'll be back! THE END Cast: Christian Schotmann as himself Thilo Moor as himself Ulrike Herpell as herself Hendrick S. Roepcke as Hubba Bubba Cindy Crawford as Stripper #1 Claudia Schiffer as Stripper #2 Dopey as Con Fraggle #1 Slopey as Con Fraggle #2 Mopey as Con Fraggle #3 Arnold Schwarzenegger as Booze the Bouncer and many more.... No Roleplayers were harmed in the making of this story. We wish to thank the DB/DR, the UniCon, HOLSTEN Brauerei, Bavaria St. Pauli Brauerei, Warsteiner Brauerei, San Remo Nightclub, VEGASWORLD, ALDI and all the other people and companies whitout whom this weekend never could have been... Sie lasen einen Bericht in ASCII ohne Farbe, Umlaute oder sonstigen Schmus. ------------------------------------------------------------------------------- "CAD wird inzwischen ueberall dort angewandt, wo man mithilfe von Computern irgendetwas entwerfen will." - Prof. Dr. Werner Hansmann, ANT, Uni Hamburg ------------------------------------------------------------------------------- Christian "Magic" Schotmann, EMail: 2schotm@rzdspc5.informatik.uni-hamburg.de -------------------------------------------------------------------------------