Halfdan Saga:

copyright 1995 by Hendrik S. Roepcke. Jede Vervielfaeltigung egal auf welche Weise ist nur nach schriftlicher Genehmigung des Autors erlaubt.

Inhalt:

1. Die Streitaxt des weißen Mondes

2. Der Hammer in der Kammer

3. Halfdans Hochzeit

4. Meisterhieb und Meisterdieb

5. Kalter Tod und die Klaue Durins

6. Ausgeplündert!

7. Westlich von Nahuatlan

8. Entscheidung am HumLurChar

9. Im klirrenden Frost

10. Das Ende

1: Die Streiaxt des weißen Mondes

Hallo,

Ich bin Halfdan, der Seewolf! Naja, eigentlich will ich das ja erst noch werden, aber es hört sich doch gut an! Doch ich wollte Euch Landratten ja was von meinen Abenteuern erzählen...

Nun, alles begann mit dem Schiffbruch unseres Drachenschiffes, wodurch ich an die Küsten von Eschar gespült wurde. Der Orkan war so stark gewesen, daß ich Trümmer noch 1000m landeinwärts gefunden habe. Na, einen echten Seewolf bringt so was nicht um. Zu meinem Glück fand ich noch die wichtigsten Sachen der Ladung. Völlig betrunken mußte ich dann feststellen, daß ich für einen Monat so einen fetten Händler bewachen sollte. Na, ich ließ mein Schlachtbeil in die Horden der Orks fahren! Der Fettfleck war mir dankbar und ich bekam eine ordentliche Ausrüstung zum Abschied. Da stand ich nun am Kai von Amarija und wußte nicht, wie es weiter gehen sollte. Doch Fjörgynn meinte es gut mit mir und schickte mir ein Teufelsweib!

Robin, der Inbegriff der Traumfrau, sprach mich an! Ja, mich! Sofort begann ich mit all meinen Tricks, sie rumzukriegen, immerhin schien sie gut Gold zu haben, wie man an ihrem strahlenden Schwert sah. Wir gingen zu einem finsteren Haus, wo eine Freundin, Kagara, wohnte. Puh, die war mir nicht geheuer, und auch nicht die anderen Gestalten, Jidur Ben Grion, ein Ordenskrieger eines Loron oder so, Satur, Salih Ben Sethi - ebenfalls Spruchbeutel wie die Kagara und Naila ElHaddir, eine Wüstenprinzessin, für die man bestimmt so 2000 GS bekommen könnte. Da war ich nun hineingeraten und wollte doch nur mit Robin allein sein!

Als ich gemerkt hatte, daß meine Robin heute abend nicht zu haben war, war meine Freude um so größer, als dieser Satur eine Raubtour in den Norden vorschlug und mir auch noch ein Pferd und jede Menge Met versprach. Er sabbelte zwar noch was von Göttern und irgendetwas von wichtigen Ereignissen, aber ich war zufrieden.

Nach ruhiger, leider viel zu ruhiger Reise mit Robin und den anderen - außer Kagara, die in Amarija zurückblieb - kamen wir nach Thyrion, wo Mord und Totschlag herrschte. Lumpen liefen umher, und man sah ihnen ihre Gier in den Augen an. Zuerst wollte der Benny Grunz (so nannten ihn alle) zu seinem Tempel, was der größte Spaß war, denn er wurde mit Schimpfwörtern verjagt. Schließlich meinte Satur, er wüßte, wo es mehr gäbe. Dann ging alles ganz schnell. Tür einschlagen, Händler niedermähen, Haus ausräubern! Etwas komisch war es schon. Die anderen standen nur rum und waren ängstlich. Ich konnte alles einsacken! Der Streich sollte nun begossen werden, und nach einigem Suchen fanden wir eine Spelunke. Kaum reingekommen, verließ Salih die Kneipe wieder, da ein Elf in der Kneipe wäre und die seinen Vater umgebracht hätten. Egal, der Wein war gut und der Wirt gab einen nach dem anderen aus. Der Rest laberte mit dem bleichen Elf, der sich manchmal in einen häßlichen Greis verwandelte. Ich war schon ziemlich breit, als er uns von einer guten Plünderung erzählte und von uns dafür nur so'n Schreibkram haben wollte. Wunderbar, mir gab er noch ein Haufen Met in versiegelten Hörnern und ein gut liegendes Schlachtbeil mit. Morgen sollte es losgehen!

Am Morgen hatte der Elf einen riesigen Spiegel auf der Strasse aufgestellt, und kaum hatte ich meinen Kopfschmerz verjagt, sah ich, wie meine Robin vom Spiegel verschluckt wurde! Mit lauten Gebrüll ritt ich hinterher und wollte den Spiegel vor Wut zertümmern, doch mich traf der Zorn Asvargrs, und ich fand mich mitten in einem Gebirge neben Robin wieder. Leider kamen kurz darauf noch die anderen...

Hier war der Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag geworden, denn der Mond schimmerte blutrot. In der ersten Nacht wurden wir von einer Horde Wölfe überfallen, die nicht mal ein Drachenschiff hätte laden können, doch sie frassen zum Glück nur unsere Pferde. Ich zählte schon die Wolfsfelle... Der Met brachte mich schnell wieder auf die Beine, ein geiles Zeug, das dieser Satur dort aufgetrieben hatte!

Wenig später fanden wir ein Schlachtfeld, auf dem 1000 valianische Krieger gegen eine Räuberhorde verloren hatten. Alles lag voller Körper, die in ihrem elenden Kampf nicht nach Tyggrgard gekommen waren, und die nicht aufhörten, mit den Schwerten zu schlagen. Zwei Stunden später hatten wir diesen Armen ein schnelles Ende bereitet.

Einen Tag später, das Land war immer noch sehr ungemütlich, beobachteten wir einen Trupp zerlumpter Gestalten, die von Orks begleitet wurden. Ben Grunz stürmte aus der Deckung hervor und begann den Kampf. In einem schweren Gemetzel machten wir die Meute nieder. Bei Asvargr, die konnten schon mit ihren Waffen umgehen! So gut, daß immer einer von uns vor Angst bibbernd in einer Baumkrone saß. Meistens waren es Salih oder Satur.

In der Nacht kamen wir in einer Tempelruine unter, in deren Mitte ein wunderschönes Schwert lag. Doch kaum hatte ich es gegriffen, traf mich der Schlag! Ich fiel fast tot um, und nur Saturs Met half mir ein wenig. Ein paar Gebete an Asvargr und Fjörgynn taten das ihre. Auch Benny Grunz der Tollkühne verbrannte sich noch die Hände an diesem Seid-Zauber.

Doch dann traf uns das Unheil! Ein baumhoher grüner Troll kam auf uns zu. Wir stellten uns mutig dem Kampf, doch er pustete uns 20m weit weg. Kaum hatte mein Wurfspeer seinen Körper durchbohrt, schlug das Monster noch einmal mit der Faust auf den Boden, das die Bäume nur so wackelten. Sodann löste es sich schlagartig auf, und wir wurden von Schwärmen grüner Vögel angegriffen. Die Memmen flohen in hellen Scharen, doch kaum hatte ich mich freigekämpft, verschwand der ganze Schwarm in einer Erdspalte, in der auch Salih verschwand! Naja, ein echter Krieger ist er ja nie gewesen, dachte ich noch...

In der Nacht aber tat sich wieder eine Erdspalte auf, und der Geist Salihs kehrte heim. Seine Hände waren mit Pestbeulen übersät, und er schimmerte im Grün des Monsters von gestern. Ein mörderischer Kampf begann, indem ich Robin das Leben rettete. Als ich Salih mit einem Meisterstreich mein Schlachtbeil durch sein Bein trieb, ihm dies aber nichts ausmachte, da die Wunde sich sofort grün leuchtend verschloß, dachte ich nur noch: Jetzt mit Feuer! Gerade in dem Moment schoß Satur mit seinen Händen einen grünen Feuerball ab, der aber am Geist abplatzte. Mein Lampenölfeuer war besser! Das Wesen brannte lichterloh, doch nun wurden auch Ben Grunz und Naila von der Pesthand und vom Kampfstab Salihs niedergeschlagen. Robin trank noch etwas Met, quälte sich hoch und konnte mit mir zusammen Salih erneut treffen. Ein grüner Feuersturm erhob sich daraufhin gen Himmel und am Boden blieb der halbtote Körper von Salih zurück. Ich wollte dem Schrecken ein Ende machen, doch Satur hielt mich zurück. Dank des Metes erholte sich der Totgegelaubte schnell. Mir kam es schon arg nach Seid-Zauberei vor, aber auch mir steckte der Kampf in allen Gliedern. Ein paar Minuten später brach ich an den Folgen der Pest zusammen, doch der Gott von Benny heilte mich.

Weiter ging der finstere Pfad bis zu einem Plateau, das kurz nach unser Ankunft von einem Feuerring umgeben wurde. Ein neuer Kampf kündigte sich an, doch das Steppenkraut von Satur machte mich schnell wie der Wind. Das Feuer rollte den Berg herab, und ich dachte, Asvargr's Zorn geht über uns weg, doch ich schlug mich mit ein paar halbtoten Lumpen, die schon wie der Tod stanken. Mitten im Kampf tat sich die Erde auf und Hände fesselten uns. Kurze Zeit später gab es einen Knall, und 100 Krieger kamen aus einem hellen Licht und knüppelten unsere Gegner nieder. Danach war der Spuk vorbei! Wieder dachte ich, ich hätte den Greis gesehen...

Nachdem die Wunden verbunden waren, bestiegen wir den Hügel. In der Mitte befanden sich ein Schrein und drei Säulen, auf denen drei Bücherschinken lagen. Keine Goldkiste oder Waffen waren zu sehen! Da von den Büchern ein merkwürdiges Gemurmel ausging, blieb ich lieber dem ganzen Seid fern und wartete am Rand. Die anderen waren nicht zu bremsen. Wie die Hühner gierten sie die Bücher an, sabbelten unverständliche Laute, und schon traf sie die Strafe: Eines der offenen Bücher zog Salih und Grunz wie verrückt an, und sie wären beinahe verschluckt worden, hätten wir sie nicht zu viert herausgezogen. Später sah ich noch, wie ein Buch aufsprang und Salih biß. Dann war der Spuk vorbei, und Ben Grion hatte die Bücher in der Hand. Auch war es auf einmal Nacht, und der Mond war nicht mehr rot! Wahrscheinlich hatten wir alle nach der Schlacht zuviel von Saturs Met genossen...

Ich weiß es dann auch nicht mehr so genau, doch auf einmal waren wir in Candranor, und der Laran-Tempel bekam das Buch. Völlig enttäuscht kehrten wir nach Amarija heim (zum Glück hatte Ben Grunz die Reise bezahlt). Dort trafen wir den Elfen, und der dankte uns, wofür, weiß ich nicht mehr, aber unsere Geschichten haben ihn schwer beeindruckt: Er gab mir 20.000 Goldstücke, stellt euch vor! Außerdem stellte er für mich eine besondere Streitaxt her, für den Retter des weißen Mondes eben!

Nun, ich hatte erstmal ausgesorgt, und in Amarija, wo ein Brand die Magiergilde zerstört hatte, lernte ich noch ein paar besondere Streitaxttricks, die noch nicht einmal mein alter Kapitän kannte! Auch mit dem Rundschild kam ich langsam per Du! So ging das fast 30 Wochen...

Klar habe ich auch wie blöd gesoffen, doch mein Körper merkt das jetzt schon gar nicht mehr. Den Kauf eines scharidischen Kampfpferdes werde ich bestimmt auch nicht bereuen!

2: Der Hammer in der Kammer

Hey, da bin ich wieder!

Nachdem ich von der Sauferei fast blind geworden war, traf sich unser alter Haufen in Muhabonai, einer Stadt südlich von Amariya. Dort hatte einer ein Badehaus, und so konnten wir uns herrlich vergnügen, Robin Sava und ich, meine ich. Satur schlug ein paar Plünderungen vor, und ich war sofort dabei! Diesmal ging es wohl um Grabstätten! Die erste war gleich unter dem Badehaus. Die Sache war der Witz schlechthin, denn die Besitzerin des Hauses hatte scheinbar nichts dagegen. War auch klar, war nämlich leer, die Grabkammer des Grauen Panther: Keine Leiche und kein Gold. Und dieser Graue Panther, der sollte sogar noch leben, wie Satur sagte. Also ich habs nie begriffen! Mit einem Versetzer (das ist so wie bei diesem Spiegel vom Greis oder dem Sechseck vom Seid-Magier Satur) kamen wir dann nach Alba, in die Himmelsburg eines Sargus von Eginor. Wir ritten nach Corrinis, um dort auf dem Friedhof ein weiteres Grab zu plündern, aber wieder konnte ich nur 400 GS rausholen. Kleine Geschenke an Ringen und Ketten konnten meine Stimmung nicht heben, auch wollte Satur für sein Steppenkraut auf einmal 1000 GS haben! So ein Knauser! Da besuchten wir einen Händler und Waffensammler aus Corrinis. Wirglix, ein Krieger von Asvargr, der zu uns gestoßen war, übersetzte mir das Gesabbel des feinen Pinkel: 15.000 GS für den goldenen Hammer des Halbgottes Kandahar! Da der schon tot ist, dürfte es ja ein Kinderspiel werden, aber leider ist der Hammer in der Kammer! Kammer? Jo, du Landratte, in der Schatzkammer vom Piratenkapitän Schwarzbart, welcher seit kurzem die südlichen Meere unsicher machte.

Robin wollte nicht mit, so ein Mist, aber mit einem Faß Rum sollte die Überfahrt zum Süden schon ertragbar werden. Das ewige Gedümpel war für mich als Seewolf der Frust, aber wir kamen endlich zur Südsee. Wirglix und ich holten aus einem Schreiberling noch die letzen Infos über den Piratenstützpunkt Saratoga heraus. Der Schwarze Falke, das Schiff von Schwarzbart, hatte vor kurzem wieder reiche Beute gemacht, also waren wir hier richtig. Ben Grion kam auf die Idee, sich als kleiner Händler nach Saratoga aufzumachen, und sich dort mal umzusehen. Mit meiner Hilfe kaufte er einen Küstensegler (mein Gott, damit über offene See, aber Fjörgynn war uns hold, denn ich opferte ihr die Hälfte meines Schmucks!). Satur, der Seid-Zauberer, bekam die Hosen voll und wollte nicht. Na, um diesen war es mir egal, doch auch Naila, die Wüstenprinzessin, hatte keine Lust, sich in Saratoga verkaufen zu lassen. Also stachen wir ohne sie in See.

Hei, da war was los, in Saratoga! Eine Woche lang haben wir uns die Birne zugezogen, Wirglix und ich. Benny Boy kaufte inzwischen eine Gewürzladung für die Rückfahrt! Wir wollten gerade wieder los, als der schwarze Falke einlief: Das war ein Kahn, der bestimmt seine sieben Knoten lief. Tief im Wasser liegend, brachte er reiche Beute, die am nächsten Tag unter uns Händlern feilgeboten wurde! Mit dem Anteil belohnt, stürmten Schwarzbarts Matrosen die Kneipe, woraufhin nach kurzer Zeit eine herrliche Schlägerei begann. Ich rettete einem Matrosen das Leben, und brachte mit Wirglix den Halbtoten zum schwarzen Falken! Schwarzbart war begeistert, und ich wollte spontan bei ihm anheuern. Immerhin gab er mir fünf Promille der Kohle, und nicht nur ein halbes Prozent! Mit fünf Promille, da würde ich bestimmt tot umfallen, also Rum bis zum Abwinken. Kaum wollte ich nur noch meine Sachen holen, laberten die Kameraden mich voll und wollten auch anheuern!? Naja, ich stellte sie vor, und auch sie bekamen ihre Chance. Salih als Memme kam gleich in die Kombüse, ho! Alle Neuen durften erstmal das Mastspiel spielen, täglich! Hei, was für ein Spaß! Salih konnte nicht mal schwimmen, hatte aber immer das Glück, vom Mast ins Wasser zu fallen. Ich holte ihn immer wieder raus. Ob er schwimmen gelernt hat? Egal, sein Essen wurde immer schlimmer. Einige kotzten schon, doch dann war mir das egal:

Ich hatte sie kennengelernt: Eine echte Prinzessin aus dem fernen Rawindra, die in den Kammern von Schwarzbart gefangengehalten wurde. Sie war ihm zu Willen und litt fürchterlich. Daher bat sie mich, den einzigen echten Waeländer, wen sonst, um Hilfe! Doch was sollte ich gegen den Kapitän machen, der ließ den Koch schon auspeitschen, daß er der beste Kunde vom Schiffsarzt war. So blöd war ich nun auch nicht, gegen diesen zwei Meter großen Hünen, der sogar Seid-Zauber nutzte, im Duell anzutreten. Ich hatte also ein Problem, und so fragte ich Wirglix, der ja schon hier im Ausland Erfahrung zu haben schien. Er sagte mir, Asvargr wäre bei mir, wenn ich die Prinzessin dazu brächte, mir den Hammer vom Kapitän zu holen!? Was für eine Scheiß-Idee! Der hatte den Hammer gar nicht, und sie wollte nichts mehr von mir wissen, der Koch war jetzt ihr Liebling, der alte Schönling. Nachdem der alte Koch in der Nacht über Bord gegangen war, tat sich Salih als Koch besser: Zu viele Köche verderben eben den Brei! Der bekam auch heraus, daß Schwarzbart einen Versetzer an Bord des Schiffes hatte! War denn diese Seid-Art überall?

Doch endlich kam ein Schiff, welches wir enterten. Grion, Wirglix und ich in der ersten Reihe! Wir machten sie fast alleine nieder! Das Schiff hatte reich geladen und sogar ein paar Frauen an Bord. Mann, war das ein Spaß! Alles Kostbare wurde auf unser Schiff gebracht, der Rest angezündet! Eine Riesenfete sollte steigen. Salih vermutete, daß Schwarzbart seinen Riesenanteil während der Fete zu seiner Schatzkammer versetzen würde, aber er wisse nicht, wie der Seid ginge. Satur war auch nicht da, und alle unsere Versuche, das Ritual zu beobachten, schlugen fehl! Zum einen hatte Salih immer noch Angst vor dem Wasser, und ich konnte, nachdem ich zu Tarnung mit einem Seil vom Mast ins Wasser gesprungen und einem hungrigen Hai vom Maul entschwommen war, vor dem Fenster hängend auch nichts sehen, da die Fensterläden zu waren...

Doch die Prinzessin bot uns an, die Karten des Kapitäns zu durchsuchen und uns die Schatzkarte zu geben, falls wir sie dafür in Sicherheit brächten. Nach ein paar Tagen wurde sie fündig und prägte sich die Karte ein! Da die neuen Frauen Schwarzbart besser gefielen, kaufte Salih die Prinzessin einfach vom Kapitän für 10.000 GS! Außerdem bekamen wir - in Saratoga angekommen - alle 3.000 GS Prämie. Wir verließen den schwarzen Falken und segelten mit einem Händler zum Festland, wo Satur und Naila auf uns warteten: Satur hatte inzwischen einige Seekarten besorgt. Mit den Erinnerungen der Prinzessin gelang es, die Schatzinsel zu finden! Wieder kaufte Grion ein kleines Handelsschiff (wieder so'ne Nußschale). Damit wir es überhaupt segeln konnten, wurden alle erstmal in die Kunst des Segelns eingeführt. Eine Woche später segelten wir zur Schatzinsel, der Insel Aswagga im Pfortenarchipel. Die Streitigkeiten, ob wir die Prinzessin weiterverkaufen oder ob wir sie freilassen, regelte Naila mit ein paar starken Worten, auf die Salih keine Antwort fand, obwohl er doch ein Sklavenhändler war! Mein Gott, diese Frau wäre evtl. auch was für mich! Aber wo waren wir? Ach ja, auch diesmal hatten wir genug Rum an Bord! War es das? Nein!

Dank meiner Künste umschifften wir die Riffe und gelangten in die Sümpfe von Saragon, wo nach Saturs Aussagen, dieser Seid-Hexer hatte sich mit den Geistern der Insel unterhalten, die Kammer auf einem Hügel im Sumpf sei! Der Sumpf war grausig! Wir mußten die Hälfte unserer Ausrüstung zurücklassen! Egal, es geht ja auch ohne 13 kg Leder am Leib! Wirglix schimpfte noch einige Stunden, daß er seine Vollrüstung nicht mitnehmen konnte, hoe! Ich rettete Naila und Salih einmal das Leben, als sie schon bis zum Arsch im Matsch steckten, aber was soll's! Wir erreichten einen Hügel im Sumpf.

Eine dunkle Öffnung offenbarte eine glitschige Treppe voller Modder: Während Satur und Ben in drei Stunden die Treppe putzten, hatten Wirglix und ich ausgewürfelt, warum das linke Horn eines waelischen Helmes nie länger sein darf als das rechte! Er wollte mir das einfach nicht glauben und wollte eine Gottesentscheidung. Unten an der Treppe fanden sich zig Metallspeere, die jeden aufgespießt hätten, der die Treppe heruntergefallen wäre. Da war das Gift auf den Spitzen sowieso egal! Ben wischte es noch sicherheitshalber ab, und ich legte eine ausgehängte Tür vor die Spitzen.

Also drei Türen waren da, und wir fanden eine Bude dreier Seid-Zauberer, auch ein Versetzer fand sich. Im Schlafzimmer erwischte es mich dann: Kaum war ich eingetreten, fiel die Decke voller Sporne auf mich nieder. Ich konnte noch zurückspringen, doch ein Sporn hackte sich in meine Wade. Dazu - ich humpelte gerade hinter den anderen her - wurde ich in weißen Nebel gehüllt, der mich fast umhaute. Eine Minute später war es zuende! Wirglix heilte mich, bei Asvargr, was für üble Seid! Ich hatte erstmal die Schnauze voll, keine Kohle und lauter Wunden. Da kam Satur zu mir, sagte, sie hätten für mich eine Eichenkiste gefunden. Voller Wut kloppte ich auf der Kiste herum und schlug sie gegen die Wand! Ein Riesenfeuerball, der mich ein paar meiner kostbaren roten Schnauzerhaare kostete, brachte die Wand zum Schmelzen. Seid, Seid und nochmal Seid! Und Satur, dieser Hund, hatte mich wieder reingelegt! Jungs, traut ihnen nicht, diesen Seid-Hexern! Diesmal flickte mich Ben wieder zusammen.

Schließlich entdeckten wir eine Treppe (netterweise angesägt), die zu einem See führte. Am Boden des Sees führte ein Tunnel zu einer Grotte, wo ein weiterer Fallenkomplex auf uns wartete. Salih wollte wieder nicht ins Wasser und wartete am See. Der Tunnel war lang, und nach fünf Minuten erreichten wir die Grotte, ich war halb tot. Die anderen benutzten Wasserschläuche mit Luft, um den Tunnel zu schaffen, diese Weicheier. Am Eingang zu Grotte wachten zwei finstere Hunde aus Gold, doch nachdem sich Satur den Angstschweiß abgewischt und mehrere Met getrunken hatte, gingen wir endlich hinein.

Doch dann schlug das Schicksal gnadenlos zu: Ein Fallgitter trennte uns! Ben Grion und die Memme Satur waren allein in einer Säulenhalle, und drei riesige Säbelzahntiger griffen sie an. Ben Grion schlug sich gut, wurde aber auch ins Handgemenge verwickelt. Und Satur? Anstatt zu kämpfen, soff er nur die ganze Zeit seinen Met! Das Blut spritze nur so rechts und links. Wirglix und ich konnten nur mit ein paar Bogenschüssen helfen. Schließlich hatte Benny Boy alle drei Katzen niedergemäht und fand einen Hebel, der das Gitter hob. Satur, fluchte bitterlich, weil er sein Kurzschwert nicht wiederfand und sein elendes Flehen an seinen Gott wohl nichts gebracht hatte. Nur Benny hatte ihm geholfen! Ich nahm mir noch ein paar Eckzähne mit, seht ihr, was für Hauer!

Dann kamen wir in einen leeren Raum, plötzlich und unaufhaltsam senkte sich die Decke! Die Wände waren steinhart. Nicht einmal ein Schlachtbeil von mir, das grüne Feuer von Satur sowieso nicht, brachte einen Schaden in die Wand. Wie blöde hebelten wir die Bodenplatten hoch und schafften uns so Mulden unter dem Fußboden. Fünf Minuten später waren alle Reste in Raum zu Brei zerquetscht, doch wir kamen weiter.

Letzlich trafen wir die Schatzwächter: Ich schluckte mein Steppenkraut und ab gings, juhu! Benny Boy blieb schon in der erste Sekunde versteinert stehen, doch ich mähte sie alle vier. Den einen Schlaffhasen, den Beserker, der Naila angriff, den Schwertmeister, der Wirglix zusetzte und am Ende noch die Seid-Hexe, die Benny versteinert hatte.

In einer Halle fanden wir nun alles, was man sich vorstellen konnte: Goldberge, wohin das Auge blickte. Und auch der Hammer war zu finden. Wirglix sagte mir später, es seien bestimmt 2 Millionen GS gewesen. Doch so ein Scheiß: Ich hatte kaum den Hammer ergriffen, da füllte sich die Halle schnell mit plötzlich hereinschießenden Wasser! Wir kamen noch knapp heraus aus der Sache! Als wir enttäuscht durch den Sumpf stapften, sahen wir den Hügel im Modder versinken...

Wir segelten nach Corrinnis und gaben den Hammer ab, es lag ja ein Fluch auf ihm, der besagte, man sei des Todes, wenn man ihn benuzte ! Mir war das Gold allemal lieber als so ein verfluchter Nagelprügel. Mit Wirglix zog ich an Waelands Westküste, wo ich mich erstmal in allem schulte, was zu einem ordentlichen Waeländer gehört. Nach einem Jahr jetzt fühle ich mich besser. Auch mit dem Langbogen gehe ich nun besser um! Bodybuidling und Konditionstraining machen mich doch jetzt unwiderstehlich! Naila, ich komme...

3: Halfdans Hochzeit

Hallo, ihr Landratten!

wollt Ihr wieder eine Saga von mir hören? Nun, dann hört doch, wie ich geheiratet habe! Mann, waren das ein paar wilde Tage!

Wir, also der Asvargr-Krieger Wirglix, der Laran-Krieger Ben Grion und die mir unheimlichen Seider Salih Ben Setih , Satur und Kagara, der alten Dame aus Amariya, waren also in Alba und auf dem Weg von Corrinnis Richtung Tidford, da scheinbar überall mehr los war als in Corrinnis. Dem war auch so: Jede tote Kuh hätte das verschlafene Nest aufgeweckt. Naja, kurz vor Tidford setzte sich Satur ab, um wie immer ordentliche Plünderobjekte zu finden! Ob es wohl wieder Grabstätten werden? Wir hatten ja eine Menge Gold erbeutet, und zogen laut rülpsend ins beste Haus, die fliegende Wolke, ein. Doch mein Schlachtbeil schüchterte das murrende Landvolk ein, und wir wurden ordentlich bedient. Am Abend habe ich noch drei der 6 Töchter des Wirtes zusammen mit Wirglix vernascht. Mann, ein Mords-Gaudi!

Am nächsten Morgen war es schon passiert. Der Wirt redete davon, wir sollten zwei seiner Töchter heiraten; so übersetzte Wirglix jedenfalls das Kauderwelsch! Also, so ein Mist! Da wird man von diesen häßlichen Weibern überfallen, und dann soll ich hier noch irgendeine zur Ehefrau machen, dachte ich, nee! Aber bei 15.000 GS Mitgift waren wir uns einig. Unglaublich, der Wirt hatte so viel Kohle, ohne mit Met zu handeln. Mann, ich mußte erstmal raus und an die frische Luft (außerdem wollte ich mich mit Satur treffen)! Ich nahm die Zukünftige aber mit, man will sich ja beschnuppern.

Satur hatte schon was im Auge, wollte sich bald wieder melden! Juhu! Aber dann kam der Rest und teilte uns mit, daß wir beschattet würden. Also, das kann ja wohl nicht wahr sein! Ich ritt sofort zu dem anscheinend harmlosen Händler mit seinem Karren, grabschte mir den Sack und schleifte ihn ein bißchen über den Weg. Nach ein paar Tritten packte er aus, er sei von Grefton, einem Barbesitzer aus Tidford, beauftragt worden! OK, na den kaufen wir uns! Satur gab dem Schlapphans noch 50 Goldstücke, was ich nie verstehen werde, und der Lump trollte sich. In Tidford zurück, flatterte uns schon eine "Einladung" von Grefton ins Haus! Ben Grion sagte noch, daß dieser Grefton von einem anderem Unbekannten viel Gold erhalten hätte, um uns beschatten!

Ich wollte ihn zu Rede stellen, doch der Idiot verstand mich nicht. Und Kagara übersetzte nicht richtig! Ich schäumte vor Wut, doch der Lump wollte mich mit zig Bierhumpen vor mir abkühlen! Ha, dann schlug er noch vor, uns einen Job auf einem Handelsschiff im Süden zu vermitteln! So ein Lump, Wirglix sagte mir, das wäre die Verlade! Ich musterte gerade die Leibwache von Grefton, einen 2m großen muskelbepackten Schrank, als Ben Grunz und Grefton an die Theke wechselten und irgendwas besabbelten! Wirglix meinte, Grefton plane auch noch was gegen die Bettler von Tidford, die würden uns schon helfen, herauszubekommen, wer Grefton auf uns ansetzt habe. Ich nahm mir also drei Humpen Bier, schritt zur Theke, klatsche sie dem Lump in die Fresse, und ging! Der 2m-Schrank hatte was dagegen, doch ich war ja im Faustkampf geübt! Mit einem gekonnten Schlag brach ich ihm den rechten Arm.

Wir fragten uns zum Bettlerkönig durch, doch der wußte nichts, nur daß er aus Versehen Benny Boy für einen Gesandten einer anderen Bettlergilde gehalten habe. Grefton sei Waffenhändler und habe auf einer Flußinsel seine Lagerhäuser. Sein Enkel könne uns hinführen... Also nix wie hin, denn Satur kam und sagte, er habe schon einen geheimen Keller dort entdeckt! Unser Freund Salih sei im Knast, weil er einen Bettler angegriffen hatte und die Wache bestechen wollte.

Auf dem Weg schaltete Satur noch einen Verfolger aus, und leise schlichen wir an einer Wache vorbei in das Lagerhaus. Im Keller fanden wir 50.000 GS, doch keinen Hinweis auf den Unbekannten. Gerade noch rechtzeitig verschwanden wir vor Grefton und seinen Leuten, die hier wohl was wollten. Wirglix, Satur und ich gingen zum Wohnhaus Greftons, da die Gelegenheit gut war. Die anderen wollten Grefton beschatten. Vor Greftons Hütte stand ich nur Wache, doch wir fanden 1000 GS in Edelsteinen und jede Menge Beweismaterial, das Grefton unter den Scharfrichter bringen würde. Wir trafen uns mit Ben Grunz und Kagara (die völlig durchnäßt dem Fluß entstiegen), die eben die Unbekannte Person mitten im Eingang zum weißen Auge vor allen Leuten umgelegt hatten! Mann, jetzt aber nichts wie weg, dachte ich, gleich muß ganz Tidford uns jagen, doch nichts rührte sich!?

Statt dessen fingen Greftons Schergen an, die Bettler von Tidford zu überwältigen! In drei Schlägen meiner Axt fielen zwei Schergen meiner Wut zum Opfer. Die anderen wollte ich auch gerade umbringen, doch Wirglix hielt mich zurück. Sie schleppten die Armen zum Lagerhaus, wo wohl eine Versammlung stattfand. Die Grabesstille von diesem Kaff war unglaublich! Ben Grunz zog es wohl an den Ort seines Verbrechens zurück, denn er wollte sehen, was da am weißen Auge lief...

Scheiße, Scheiße! Ich will da nicht hin! Aber schon waren wir da! Todesstille. Die Kneipe war dicht und kein Licht zu sehen. Kagara und Ben Grunz stürmen rein, nachdem Satur, dieser Schlüsselfanatiker, das Schloß auf hatte! Doch kaum war die Tür auf, kam uns eine weiße Nebelschwade entgegen! Der Tod! Mist! Übler Seid! Ich hatte es geahnt! Doch die rannten einfach weiter und trafen auf zwei Gestalten mit Langschwertern. Wirglix rannte ums Haus! Durch den Nebel sahen Satur und ich eine finstere Gestalt, und mein Bogenpfeil steckte wenige Augenblicke später in seiner Flanke. Der süßliche riechende Nebel breitete sich auf der Gasse aus und dazu kamen schwarze Schatten, die unsere Kameraden im Haus umringten! Der Finstere verschwand aus dem Blickfeld... Das Ende war da! Der Nebel hüllte das Haus ein, doch immerhin hörten wir noch Kampfgeräusche aus dem Haus! Schließlich flockte der Nebel aus, und vorsichtig betraten wir das Haus... Bei Asvargr, zwei Moorleichen stanken uns entgegen... Im ersten Stock hatten sie den Finsteren besiegt, die Helden Ben Grion und Kagara. Eine Plünderung brachte mir nur 1000 GS, doch im Keller fanden wir gefesselten Bettler, die wie tot dalagen. Hinter einem Weinfaß fand sich eine Blubber-Werkstatt, jedoch unter den Schlägen meines Schlachtbeils nicht ein Goldstück. Plötzlich kämpfte Satur, der mit mir das Gewölbe plünderte, mit einer schwarzhäutigen Kreatur, die eine gezackte Hellebarde schwang! Mann, ich hätte nicht den Weinkeller plündern sollen, denn ich brauchte zwei Schläge in den Rücken des Monsters, bis es zusammensank! Plötzlich verschwamm die Leiche vor meinen Augen und war verschwunden. Der Fusel muß echt übel gewesen sein! Ein Durchgang führte in eine zweite Lagerhalle mit Flaschen. Doch kein Met, nein, Ätzkram, der weiße Nebelschwaden erzeugte. Nichts wie raus! Benny Boy wollte noch dieses Giftzeug vernichten, während ich die Bettler auf die Straße trug und auf die Wachen wartete! Der Nebel konnte keinem entgangen sein! Doch nichts tat sich! Nach 20 min. liefen meine Kameraden aus dem Haus heraus. Übler Gestank und ein am Boden fließender gelbgrüner Nebel breiteten sich aus! Bei allen Göttern, was nun?

Was nun? Zum Lagerhaus zur Versammlung! Das sollten die Burschen büßen! Die Wache wollten wir überraschen, indem wir Ben Grion als Bettler zum Lagerhaus trugen, doch der Plan schlug fehl! Der Kampf war kurz und blutig! Zwei Schergen fielen unter meinen Schlägen, als ein Feuerball aus der Richtung des weißen Auges den Nachthimmel erhellte. Nun aber nichts wie weg, denn Tidford war erwacht und rannte in heller Aufregung zu den Resten des Hauses! Wir rannten, holten unsere Sachen aus der fliegenden Wolke und wollten gerade gehen, als wir Salih traffen, als Magier sollte er die grünen Wolken bannen, was er wohl mit dem Feuerball geschafft haben mußte, der Seider!

Letzlich plünderten wir noch ein Haus, wo ein kleines Labor eines Magiers aber nur 1000 GS brachte. Den Magier hatte Satur in seinem Wohnzimmer aufgehängt. Mann, was für eine Nacht! Nun aber die Sachen und nix wie weg! Ein Schluck aus der Kneipe, die verlassen war, und dann sah ich sie nochmal: Meari, mein Schatz! Was wollte ich tun? Einfach fliehen? Und sie ohne mich alleine lassen? Sie, die so schön war wie Morgensonne über dem Nordmeer! Nein, ich konnte sie nicht verlassen! Lieber wollte ich ihn ihren Armen meinem Schicksal entgegensehen. Naja, so dachte ich damals jedenfalls noch, ich Suffkopp!

Der nächste Morgen war wunderbar! Der Wirt hatte schon aus Corrinnis einen Fjörgynn-Priester gerufen, der uns morgen trauen sollte! Ja, mich und meine Liebste, meine Schönste Meari! Wirglix wollte nicht so gerne heiraten, der alte Dröhnkopp! Ach ja, er hatte noch mit den Beweisen Grefton in der Wache als Schuldigen angeklagt, der daraufhin auf der Flucht gestorben war. Unsere Aktionen waren nicht entdeckt worden, puh!

Die Heirat war wunderbar, auch Wirglix schien mit seiner Glyndith nun glücklich zu sein. Nun waren wir eine große Sippe! Die Heirat war toll, doch der Met klarte meinen Verstand, und ich erkannte die wahre Schönheit Mearis: Mein Gott, wie konnte ich nur sowas heiraten? Doch nun gab es kein zurück mehr! Sippe ist Sippe! Und ich habe dieses Albisch auch gelernt, wie ihr ja hören könnt!

Mit dem Gold baute ich kurz vor Tidford ein Langhaus und stellte eine Magd an. Das Haus wurde mit allem Prunk eingerichtet! Den Ehrenplatz nahm die Axt ein, die uns mein Schwiegerpapa gegen alles Üble gegeben hatte. Vom Rest kaufte ich in Isgard die Geafr 1, ein schnelles Drachenschiff! Sie sollte mir als Eigner ein guten Batzen Gold einfahren!

In meinen freien Stunden übe ich mich jetzt noch weiter, denn ganz habe ich meine Freiheit noch nicht aufgegeben. Ich will noch die Kraft des Fehu spüren! Doch das wird die Zukunft zeigen. Die Saga geht weiter!

4: Meisterhieb und Meisterdieb

Prost, ihr Landratten!

Kaum bin ich mal ein paar Tage weg, da könnt ihr es nicht erwarten zu erfahren, was ich so getrieben habe! Naja, es stimmt alles, wir sind ausgezogen, um dem gefählichsten Seider der Welt die Birne abzuschlagen! Diesmal war die Robin wieder dabei. Kagara und Naila sowie meinen Bruder Wirglix brauche ich ja nicht mehr vorstellen! Ach ja, Bunny Gnutz war erst auch noch dabei, der Verräter.

Ich hatte zu einer Fete in meinem neuen Langhaus in Tidford gebeten, und im Anschluß daran schlug ich vor, Satur mal nach einem neuen Plünderplatz zu fragen. In Corrinis wurde der Met getestet und sich rumgehört. Hei, hier war was los: Ein verrückter Ex-Elite-Soldat hatte sich im Wald versteckt und machte nun die Gegend unsicher. Weiterhin suchte ein Statthalter eine Gruppe, die für ihn aus Slivurgard einen Freund holen sollte, den es dorthin verschlagen hatte. Dann war noch eine Tempelplünderung im Angebot, die Flußpiraten plagten die Händler, und die Magier eben wollten endlich Satar, den Seidzauberer schlechthin, erledigen und stellten 300.000 GS in Aussicht. Mein Gott, bestimmt hatte sich Kagara in einer Null geirrt, aber was soll's. Da alle irgendwie die anderen Sachen nicht machen wollten, mir war es egal - zu hacken und Kohle gibt's überall -holten wir also Infos über Satar:

Satar war ein Ex-Magier und Priester des Chaos, der jetzt Waffenmeister des Schlachtbeils war und Menschen mit bloßem Blick unter seine Kontrolle bringen konnte. Ein noch so spitzer Dolch konnte seine Haut nicht durchdringen, und sein Gott schützte ihn gegen Meuchelnmörder. Als Beschwörer in seiner Freizeit lebt er an der Quelle eines Seitenarmes des Flusses von Corrinis. Mein Gott, ich komm doch nicht von hier... Woher soll ich das erinnern, das hatte Kagara rausbekommen! Er hatte dort einen Chaos-Tempel also und 20 Jünger.

Satur (nicht Satar), der nun im Himmel mit unglaublicher Magie eine Burg baut, war voller Respekt. Ich warnte ihn noch, nicht zu hoch zu bauen, denn dort oben würde ja Asvargr wohnen, als meine Axt blau aufleuchtete und Asvargr zu mir sprach und mir Mut zusprach. Durch ein johlende Menge von 200 Leuten verließen wir Corrinins, um die Macht des Fehu zu spüren. Was würde wohl passieren?

Kurze Zeit später gelangten wir ins Quellgebiet, und Wirglix zerstörte mit einer geweihten Axt eine finstere Seid-Zone, wie er sagte. Ich hab jedenfalls nix gesehen. Kurze Zeit später kamen die Schergen Satars wild mit Morgensternen wirbelnd auf uns zu. Mutig begann ich den Kampf, mittels üblem Seid wurde Kagara gelähmt, doch das Schlimmste war Bunny Gnutz! Als Feigling stand er im Abseits und holte schon die Bahren für uns. Dieser Leichengräber, er wollte meinen Ehrentafelplatz wohl gefährden? Egal, auch ohne ihn schlitzte ich sie reihenweise. Leider wurde meine Robin wieder getroffen, doch ich konnte sie retten. Auch Wirglix fiel, und Naila war geschlagen. Wir hatten nun alle Schergen Satars besiegt, und mit einem Asvargr-Ruf stürzte ich mich in den Kampf gegen den Seider selbst! Der Feigling Bunny nahm schon die Beine in die Hand, so schnell, wie man es nur mit Steppenkraut sein konnte! Pah! Kurze Zeit später landete ich einen Meisterstreich auf Satars Kopf, der ihm die Schädelplatte hätte abschießen hätte müssen! Doch nichts geschah! Kein Blut! Nix! Ich sah ihn voller Unglauben an, doch er lächelte nur, und mir wurde schwarz vor Augen!

Als ich wieder aufwachte, lagen unsere geschundenen Körper auf einem Weg nach Corrinis. Wirglix vermißte sein göttliches Rundschild und Kagara ihre Streitaxt! Ein teurer Preis!

Nun, wir waren am Leben und kehrten nach Corrinis heim, wo Satur inzwischen eine Schatzkarte bekommen hatte. Allerdings hatte er versprechen müssen, eine Axt aus diesem Schatz dem ehemaligen Besitzer zu geben. Das Gold sei für uns! Ok, nix wie los. Buny Gnutz war auch wieder da, wir nahmen ihn nochmal mit. Von Candranor aus nahmen wir ein Schiff nach Südwesten, da wir zum Schattenmeer wollten. Kagara hatte die Schatzkarte entziffert und eine Insel im Schattenmeer als Ziel erkannt.

Ich opferte Fjörgynn, und die Schifffahrt begann. Nach 4 Wochen liefen wir plötzlich auf eine Sandbank auf! Mitten auf hoher See! Unglaublich! Einem Drachenschiff wäre das nicht passiert! Der Kapitän war ratlos, und Bunny Gnutz schleuderte Blitze ins Meer. Ohne Erfolg! Auf einmal senkte sich die Sandbank mit einem großen Strudel ab. Das Schiff schlingerte, und alle wurden umhergeschmissen. Robin, Gnutzi und ich, der ja gerade die Tiefe auslotete, flogen über Bord in den Strudel. Robin ging unter, Gnutzi aber schwamm zum Schiff. Kagara aber - die gute Heilerin und Magierin, sprang mit einem Seil über Bord, obwohl sie nie tauchen gelernt hatte. Ich half ihr, und ich konnte beide leblose Körper aus der Tiefe ziehen. An Bord betete ich zu Fjörgynn und versprach, ihr meine erste Beute der Geafr 1 zu geben, falls die Frauen wieder leben würden. Wirglix rettete sie, und das Wasser verließ ihre Körper! Oh, gepriesen seid Ihr, Götter. Ihr habt ja gesehen, wie ich die Schätze vor Isgard im Meer versenkt habe!

Dann ging es durch die Wüste Gond oder so. Auf Kamelen wie in Eschar galt es zu reiten. Alle kauften sich Beduinenkleidung, aber ein echter Waeländer zieht doch seine Klamotten nicht aus! Ein bißchen heiß war es schon, egal! Der Führer hat nicht schlecht geschaut! Ha, das Weichei!

Dann kamen wir in KanThaiPan an, wo Seider keine Chance haben. Schon im ersten Dorf wurde Bunny Gnutz der Seiderei angeklagt, als er zu seinem Laran betete. Ein Ninja verfolgte uns, dieser Lump! Es kämpfte mit Gift! Bunny Gnutz, Robin, Nailla, und schließlich auch ich unterlagen wegen des Giftes. Dann kam Wirglix in seiner goldenen Rüstung und seiner Axt. Der Mann war platt, hoe! Und Robin, die schon einen Disir sah, konnten wir durch Kagaras heilende Kraft retten. Die gute Kagara! Kaum in HuangFei angekommen, wurde sie der Zauberei angeklagt und sie mußte fliehen. Dabei heilte sie doch nur!?

Mit einer lahmen Dschunke kreutzten wir auf dem Schattenmeer und fanden schließlich eine Insel, wo wir einen verfallenen Bauplatz eines stolzen Drachenschiffes waeländlischer Bauart fanden! Leider war alles ziemlich morsch vom Regen der Jahre. Ein Weg führte uns auf einen Hügel und zu einer waeländischen Siedlung. Sie mußte überfallen worden sein, den die Skelette hatten noch die Äxte in der Hand! Was für ein Tod! Unter dem Hügel fanden wir das steinerne Totenschiff des Kapitäns mit 100.000 GS und den Waffen des Waeländers. Froh kehrten wir nach Candranor zurück, sagten Kagara Bescheid, die inzwischen im achten Monat war, sie erwartete ein Kind von Satur. Doch dann passierte es!

Kurz vor Corrinis setzte sich Bunny Gnutz, der Nichtsnutz, mit 18.000 Gold und der Axt aus dem Grab ab. Die Verfolgung war zwecklos! Doch des Schicksals nicht genug, wir wurden noch von 200 Vogelfreien in der Nacht überwältigt und verloren den Rest des Goldes! Völlig am Ende erreichten wir Corrinis! Kein Gold, keine Axt und ein Verräter! Satur war "begeistert"! Wir sollten doch nach Candranor zum Laran-Tempel, dort würde man diesen Schwertführer des Laran schon finden! Schwertführer? Ja, zum Halten, aber zum Kämpfen? Ok, wir trafen ihn im Tempel, doch er wollte uns die Waffe nicht geben! Ein Gespräch mit dem Oberpriester war besser! Wir bekamen die Waffe und konnten unsere Schuldigkeit bei Satur leisten. Und mit Bunny Gnutz will ich nichts mehr zu tun haben! Möge ihn die See um Candranor verschlingen!

Nun, kein Gold diesmal, aber die Geafr 1 ist ja gerade wieder ausgelaufen, um neue Schätze zu sammeln. Und jetzt noch das Beste. So langsam versteht es Schwiegerpapa, ordentlichen Met herzustellen!

5: Kalter Tod und die Klaue Durins

Ja, Ja, is ja gut!

Natürlich war ich lange weg, immerhin war ich nochmal bei einem altem Aeglier, um die letzten Kniffe zu lernen, aber was ist meine Kehle schon wieder trocken! Ah, Met...., nun, dann kann es ja losgehen:

Im vorletzen Winter also hatte ich mich mal wieder mit Satur getroffen, um mit ihm das neue Jahr von seiner Himmelsburg aus, damals eine einzige Schneewolke, ordentlich zu begießen! Er hatte auch alle anderen rangeholt, und so wurde es recht lustig. Nee, von der Mauer ist keiner runtergefallen!

Lady Kagara von Dartmore, Magierin von Corrinis, kam aber schon kurz nach dem Schönheitsschlaf zu uns, und sagte, sie hätte einen Job: Die Magier hatten da ne Kiste voller Seid-Artekfakte verschlampt, und nun sollten wir die Sache richten! Typisch! Meinen, die sind die Überflieger, können aber nicht mal auf ne Kiste aufpassen! Pah, aber für 5.000 GS kann man ja mal kucken. Die Kiste war auf dem Weg von Darncaer in Ywerrdon und hier verschollen! Inhalt: Ein Seid-Magierstab, ein Seid-Weltentor-Ring und noch etwas, hab ich schon vergessen! Egal! Wir also auf in den herrlichen Schnee!

Die anderen meckerten noch: Robin, Salih, Satur und Kagara. Die rannten erstmal auf den Basar, um sich mit diesem und jenem Wässerchen einzudecken. Wirglix besorgte noch frische Glückbringer für uns. Aber das schönste kommt noch: Der Verräter Bunny Gnutz wollte auch mit! Ich konnte erzählen und erinnern, wie ich wollte, die anderen wollten ihn mitnehmen! Letztlich brachte er noch einen Krieger mit Namen Ovid bei, ein ganzer Kerl, aber recht schweigsam.

Wir waren so eine Woche unterwegs und gerade im Gebirge, als wir in der Nacht von Räubern überrascht wurden. Wir hatten sie aber schnell niedergeknüppelt, die halben Hundehütten, denn sie waren völlig abgemagert. Nur Bunny Gnutz war halbtot geschlagen worden. Der Führer war recht willig, wußte aber nix von der Kiste oder anderen Reichtümern. Er wollte uns aber zu seinem Lager führen. Arm waren die Kerle auch noch: Knapp 300 GS konnte ich finden, so ein Mist!

Nun ging es also zu Fuß in ein Seitental, die Pferde ließen wir zurück. Über weite Schneefelder in herrlicher Gegend kamen wir gut voran, denn der Schlawiner konnte uns nicht in eine Schneespalte locken! Nee, nicht mit einem Waeländer! Doch wenig später ging es los. Satur schrie noch wie ein Blöder: "Lawine, Achtung!", und ich rannte über den gestürzten Bunny hinweg nach vorn in Sicherheit. Nur noch Kagara und Satur am Ende der Gruppe hatten es geschafft. Der Rest war mitgerissen worden und lag nun 300m weiter unten am Hang! Zerbrechende Artefakte lösten dunkle Sphären aus, sie kamen von Bunny, dem Verräter, wie ich wenig später merkte. Natürlich! Naja, die Zauberer Kagara und Satur laberten noch, ich stieg herab und fing an neben einem Schild zu buddeln! Ein fliegendes Auge von Satur, was er von oben herabschickte, konnte uns die Positionen der Armen zeigen. Sie steckten mehr oder minder in der Kälte und versuchten sich Luftlöcher zu verschaffen. Doch damit nicht genug: Ein hungriger Schneewolf schlich um uns herum und scharte im Schnee nach Fleisch. Ich beäugte ihn vorsichtig, doch er war wohl zu schwach um anzugreifen. So buddelten wir gemeinsam. Schließlich kam Satur herabgestolpert. Mit seinem grünem Feuer konnte er schnell Stollen in die Lawine treiben. Es war unheimlich! Nicht einmal Wasser blieb zurück. Aber es half. Nach und nach holten wir die Armen aus dem Eis und hielten sie warm. Der Schneewolf aber trollte sich nicht. Nach einer Stunde hatten wir alle bis auf Salih und Ben Grion, dem Verräter, gerettet. Ich sagt noch, soll doch der Verräter selber sehen, wie er klar kommt da unten, uns hatte er ja auch um 18.000 GS betrogen! Davon hätten wir uns immerhin zwei Drachenschiffe kaufen können! Aber, bla bla, bla bla, bla, ich konnte ja reden wie ich wollte, die holten ihn wieder rauf. Und? Ja, Salih konnten wir nicht finden, obwohl wir noch bis zum Abend alles absuchten. Ich fand noch eine Halskette und seinen Krummsäbel im Schnee, das war's. Armer Kerl, naja, geheuer war er mir als Zauberer ja eh nicht gewesen. Egal.

Am nächsten Tag ereichten wir die Hütte, doch dort konnten wir nur einen Opi finden, der fast verhungert war. Naja, knapp 5000 brachte uns der Räuberschatz. Nach ein paar Tagen Reise gaben wir den Opi ab, der uns immer noch erzählte "Ja, damals, als ich noch 4 Steckbriefe gegen mich hatte und voller Kraft war...". Bis Darncaer fanden wir keinen Hinweis auf die Kiste.

Darncaer in Ywerrddon, eine Hafenstadt, juhu! Hier im Norden gab es immerhin Met. Die anderen kümmerten sich um die Kiste, Wirglix und ich um das Met der Stadt. Was Satur erzählte, war wirr und kompliziert, Frauen, Zocker, Händler, Hexer, Verräter, Betrüger, Räuber was weiß ich... Nun denn: Er sagte: Zwei Tage war der Treck mit drei Wagen und zehn Mann mit der Kiste unterwegs gewesen, dann war er wohl von einem Seider, der sein Seid-Zeug widerhaben wollte, mit Zombies angegriffen worden.

Wir zogen los und fanden die Wagenreste. Die Leichen waren teilweise versteinert. Bei Asvargr, ein übler Seider! Ein Glück, daß ich Wirglix dabeihatte! Satur wollte in der Nacht noch magische Untersuchungen vornehmen, doch Bunny Gnutz hatte wohl wieder die Hosen voll. Er wollte unbedingt hier weg. Damit er nicht allein war, ging sogar meine liebste Robin mit. Ich glaub das wohl nicht, bei Fjörgynn! Nun, sie ging mit ihm, von mir aus hätten ihn ja die Wölfe fressen können. Am nächsten Tag dann sagte Satur, wir müßten nochmal nach Darncaer... Meinetwegen, mir gefiel es hier im Schnee.

In Darncaer gabelte Satur Robin und Grunz auf, sowie eine mysteriöse Gestalt: Ein schwarzhaariger, von den Gesichtzügen her bestimmt 100 Jahre alter, rotäugiger, spitzohriger Hüne mit leichenblasser Haut. Sein Name sei Akashi Mulang, und er sei Jäger. Er könne uns den Weg zum Berg des üblen Seider weisen. Still, ja sehr still wurde der Weg dorthin, ein jeder dachte wohl an den kommenden Kampf. Ein eisiger Hauch, das Fehu, ja, wir spürten es!

Vor dem Höhleneingang bekamen sich Kagara, Bunny und Satur wieder in die Haare: Hierhin oder dahin? Dort oder drüben? Zusammen oder nicht? Nun, schließlich brannte uns Satur mit seinem grünen Feuer einen Stollen in den Fels. Der Schwertführer des Laran, Buny Gnutz, war schon wie im Wahn! In einem riesigen Gewölbe fanden wir ein steinernes Portal. Dunkelste Runen schreckten die mutigen Magier zurück! Nicht einmal das grüne Feuer Saturs vermochte das Portal zu bezwingen. Die Neunmal-Klugen begannen nun mit der Beäugung des Portals! Mein Gott, ein Baumstamm und acht Mann, das hätte bestimmt geklappt! Doch dann schwang das Tor auf und ein riesiger Feuerball verschlang Wirglix. Noch drei Meter weiter qualmte die Erde, bei Asvargr! Der letzte Kampf begann. Der Wahnsinnige Bunny Gnutz rannte direkt auf die Flammen zu und verschwand in der nächsten feurigen Explosion. Die vielen Wärmeschwaden und Winde ließen mich nicht den Seider mit einem Pfeil niederstrecken, der dort impsosant stand. Das Feuer verging, der Rauch lichtete sich, Wirglix stand noch, seine schwarze Ritterrüstung funkelte golden. Saturs Morgenstern und Bunnys Schwerter prasselten auf den lachenden Seider, der Bunny noch locker auf die Schulter klopfte. Hinter dem Seider quellten Zombies hervor, doch bei Asvargrs heiligem Kampfsschrei erstarrten sie! Ich habe Wirglix noch nie so laut schreien hören. Langsam drangen wir in die Kammer des Todes. Überall lagen Knochen, Kräuter, Fläschchen, Leichenteile. Neben uns wirbelten Satur und Bunny, während wir auf weitere Zombies trafen, die aus einer weiteren Kammer traten. Ich mähte sie reihenweise, und ein weiterer Kampfschrei Asvargrs beendete die Szene. Die Untoten zerplatzen geradezu. Inzwischen hatte sich aus dem Nichts hinter dem Seider ein regenbogenfarbig flickerndes Weltentor aufgetan. Doch der Zauberer konnte nicht mehr hindurch. Das wahre Wort von Wirglix hatte ihn erstarren lassen! Ha, ein übler Seider weniger! Die Glumse und die Hände hackten wir ihm ab. Den Kopf bekam die Magiergilde von Darncaer, die Hand mit dem Seid-Ring und den Hexenstab die Gilde aus Corrinnis. Und die andere Hand? Moment, seht ihr, hier in dieser Kiste, in all dem Salz und Zimt, hier, HIER, HIER ist SIE:

Ha! Ja, schaut sie euch nur an! Eine Klaue des Todes! Durins Hand!

Nein, nicht zu lang, der böse Geist könnte sie sonst beleben! Bewegte sich da nicht schon der Finger? Schnell wieder zu und ein Met für Halfdan! Nein, besser zwei! Dank dir! OK, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, einen Händlerssohn fanden wir noch und das Zeug aus dem Treck. Lauter Kunstkram, ohne Schmiedekunst. Wir gaben es zurück mit dem Sohnemann und kassierten nochmal ab, hoe!

Doch anstatt jetzt die 18.000 GS wiederzugeben und seine Schulden zu bezahlen, weigerte Bunny sich noch immer! Unglaublich. Wie kann man nur mit solchen Leuten so umgehen? Ich fordete ihn auf, sich beim nächsten Thing dem Gesetz zu stellen, doch er dachte nicht daran! Wir soffen noch einen, und dann ging ich heim zu meinem Weibe.

Ja, und dann erzählte mir Wirglix eben von diesem Aeglier, der die Axt wie kein zweiter schwingen kann. Ich zog zu ihm, und er zeigte mir ein paar Tricks hier und da! Und nun haltet euch fest: Für weitere Geheimnisse seiner Kampfkunst wollte er 20.000 GS haben, da er sich ein nettes Langhaus bauen wollte! Grmpff! Der Schuft, er hatte mich an der Angel, und ich zahlte. Dafür treffe ich jetzt mit einem Wurfspeer ein Auge auf 50m!

Also, nehmt euch in acht! Auch nach zehn Met schaffe ich noch drei von Euch mit der linken Hand!

6: Ausgeplündert!

Prost!

Und wenn ich es euch jetzt sage, am besten ist es immer noch, zu Hause in der Kneipe ein gutes Met zu trinken, dann werdet ihr es sowieso nicht glauben, aber so ist es! Jawoll! Hau weg den Humpen!

Na ja, ihr wißt doch noch, vor zwei Monaten war die große Feier des Königs in Riffbourg. Unser Abgesandter aus Tidford war ja ebenfalls dort, erreichte sogar die zweite Runde! Er lebe hoch! Er lebe hoch! Nun, ich wollte mit dem Ritter Wirglix, meinem Bruder, dorthin, doch unterwegs wurden wir zwischen Beonbourg und Riffbourg von der Macht des Fehu getroffen!

Wie immer ritt ich in der ersten Reihe, diesmal war ein Krieger mit dem edlen Namen Gajan von Born neben mir, der sich im Gespräch als echter Haudegen erwies. Gegen eine faire Plünderung hatte er nichts einzuwenden. Naja, er zeigte mir gerade seine prachtvolle Lanze, als ein Schmerzensschrei von hinten den Frieden beendete. Der Magier Satur, war von einem gekonnten Bogenschuß in den Rücken getroffen, regungslos vom Pferd gefallen. Gleichzeitig traf mich ein Bolzen in die Brust, und zwei finstere Lumpen mit Langschwerten traten auf den Weg. Eine Stimme forderte unsere Aufgabe, und Rascheln im Wald ließ mich nicht ruhig absteigen! Nein! Mit einem heftigen Tritt gab ich dem Pferd die Sporen, und Gajan war schon vorgeprescht, um die Lumpen auf die Lanze zu spießen! Ich holte weit mit der Streitaxt des weißen Mondes aus, doch plötzliche Kopfschmerzen verwirrten mich! Das nächste war das schmerzvolle Eindringen des Schwertes in meinen Oberschenkel, das Brechen des Knochens und der Aufprall auf dem Weg! Mir wurde schwarz vor Augen, Gedankenfetzen der wilden Vindingfahrten und der Kopfhieb gegen den Seider Satar kamen mir in den Sinn, meine Frau, mein Schiff, Wirglix.....

Als ich wieder zu mir kam, waren wir nackt und gefesselt und lagen im Wald. Einer der Lumpen - sie alle hatten Kapuzen über den Kopf - sagte, wir könnten uns entscheiden: Da einer von ihnen gestorben sei, müßte nun einer von uns sterben oder wir gäben alle unsere Sachen ab! Wir hätten die Wahl, er käme gleich wieder!

Leider sei ja Bunny Gnutz nicht dabei, fluchte ich, den hätte ich gerne abgegeben, und siehe da, Gajan kannte diesen Schwertführer des Laran auch! Gajan hatte eben diesen Sendboten des Todes noch im Wald bekämpft, bevor auch er von der Übermacht geschlagen worden war. Dschungelwände und andere finstere Zauber wären im Spiel gewesen. Also so war das! Der Seid-Hexer hatte uns eine weitere Falle gestellt! Oh, bei Asvargr, wenn ich ihn treffe! Nun, wir aber hielten zusammen! Nur schwer trennte ich mich von meiner Streitaxt und dem großen Schild des Orkkönigs. Schmuck und Gold waren auch noch weg! Der Kerl kam wieder, lächelte, nahm die Gegenstände und flößte uns allen ein schweres Schlafgift ein, dieser übler Giftmischer!

Am nächsten Tag scheuerten wir uns von den Fesseln frei und schleppten uns ins nächste Dorf am Weg. Unterwegs dorthin hielt eine Kutsche, und ein Edelmann gab uns ein paar Fetzen und half den Schwerverletzten. Robin hatte ein schwere Bauchwunde, Naila den linken Arm gebrochen, Satur spuckte Blut, der Pfeil mußte seinen Bauch von hinten getroffen haben, so sagte Wirglix. Gajan humpelte wie ich am Stock, auch eines seiner Beine war gebrochen. Wirglix selber hatte einen so schweren Schlag bekommen, daß selbst seine goldene Ritterrüstung versagt hatte. Die Elle war zersplittert. Der Edelmann erlaubte dem Ritter Wirglix, ihn nach Riffbourg zu begleiten, von dort wollte Wirglix Hilfe bringen. Ein Heiler nahm Robin und Satur auf, welcher durch den Schuß in den Rücken immer noch dem Tode nah war. Der Rest sah zu, wie er klar kam. Der bleiche Jäger AkaShi verschwand gleich in den Wald, wir haben nichts mehr von ihm gehört. Er wird wohl andere Wege gegangen sein. Ich bettelte an der Straße, und dank der vielen Reisenden zum Ritterturnier konnte ich bald ein paar Leinentücher für mich und meine Kameraden kaufen. Mit dem Rest des Geldes kaufte ich mir ein Beil und lud Naila und Gajan zum Saufgelage in die Dorfkneipe. Gajan hatte einen Mordsdurst, da er den ganzen Tag Holz gehackt hatte. Der Met war gut, und die Tage vergingen. Einmal kamen Kumpels von Satur vorbei, doch Gold brachten sie nicht mit. Vier Tage später kam Wirglix mit Waffen, Gäulen und Kleidung, und voller Freude dankte ich Fjörgynn für die Rückkehr! Ein befreundeter Ritter hatte Wirglix Gold geliehen, auch der Wirglix' Arm war in blendender Verfassung. Mit Asvargrs Wunderkraft waren alle nach ein paar Stunden von ihren Wunden befreit. Satur war voller Zorn und sann sofort auf Rache, Verfolgung und Mord. Doch Wirglix mußte beim Turnier erscheinen, und auch sonst hattesich alles, was Rang und Namen hatte, in Riffbourg eingefunden.

In Riffbourg fand ich bei keinem Waffenhändler meine Streitaxt. Mit dem Gold von Wirlgix rüsteten wir uns weiter aus! Gajan, Naila und Satur versetzten sich nach Corrinnis, oh diese andauernde Zauberei! Das Turnier und die Feierlichkeiten nahmen ihren Lauf, Wirglix verlor in der zweiten Runde gegen einen Wachkommandanten der Burg der Himmelsmauern, die einem alternden Schamanen gehören sollte. Egal, es gab zu trinken! Juhu! Aus jeder Ecke von Alba waren Winzer gekommen und alles war umsonst. Am zweiten Tag trank ich Freundschaft mit einem der Aussschenker, dem Winzer Barcula. Gajan machte sich an meine Robin ran, aber auch er blitzte bei ihm mit der harten Masche ab, ha! Satur war inzwischen wiedergekommen und mit der Hilfe der Götter wollte er die Diebe finden. Gebete und magische Rituale sagten ihm, wir müßten ins ferne KanThaiPan!

Was? Noch weiter als das Schattenmeer sollte es diesmal gehen? Wie sollten die Diebe dorthin gelangt sein? Ja, bald wurde es mir klar! Es begann nämlich ein nicht enden wollendes Versetzen mittels der Magie von Satur. Einmal kamen wir nur knapp wieder nach Midgard, sagte er? Wie meinte er das? Ich mag das nicht! Mein Gott, der Kram ist weg, dachte ich! Minangpahit, dann mit einem Schiff nach KanThaiPan, dann Corrinnis, Candranor, weiter nach Imelda, einer Insel zwischen Valian und Waeland, und schließlich nach Errain! Nach diesem Hin und her wußten wir, daß die goldene Rüstung von Wirglix und seine geweihte Axt in KanThaiPan an einen Diener der schwarzen Adepten verkauft worden waren. Die Adepten, finstere Seider, beherrschten das Land. In einem gut bewachten Fort kamen wir nicht an sie ran. In Imelda war Wirglix' Axt an eine Sekte Asvargrs verschenkt worden. Die Fanatiker wollten die Axt nur für teures Gold wieder hergeben. Und in Errain fanden wir in der Nähe von Fort Shawn einen alten verlassenen Turm, in dem die Diebe, wahrscheinlich Kameraden von Bunny Gnutz, ein Hexer-Labor eingerichtet haben sollten.

Satur war voller Respekt! Er habe kaum so viel schwarze Magie an einem Platz gesehen! Schließlich brachen wir ein Loch in eine Wand und drangen in das Innere, wo es wohl noch schlimmer war. Nur Meter um Meter, laufend magische Bannsprüche auf den Lippen, führte uns Satur zu einer Klappe in den Keller. Als der Mut alle verlassen hatte, denn irgendeine Falle sollte die Klappe schützen, trat ich vor! Mit einem Ruck öffnete ich die Klappe und mit ein behenden Sprung rettete ich mich vom Katapult, das mich an eine mit Nägeln übersäte Wand geschleudert hätte. Im Laternenschein ging es die finstere Wendeltreppe herab, die vor einer Holztür mit Schloß endete. Satur fummelte daran herum, als metallisches Klirren von oben eine weitere Gemeinheit ankündete. Nagelkugeln, mit Gift beschmiert, rollten über uns her, und wir waren des Todes. Ein schneller Sprung hatte mich zwar gerettet, doch drei Kamerden wurden nur noch durch Asvargrs Wundertaten und Wirglix gerettet. Der Riesenrammsporn, der hinter der Tür am Ende der Wendeltreppe hervorschoß, hatte Satur zum Glück nicht getroffen. Die Gruft lag vor uns! Und auch ein paar unserer Sachen und magischer Kleinkram aller Art. Alles sei durch finstere Flüche geschützt! Doch Satur kämpfte sich bannend durch die Seidküche, und wir räumten das Labor aus!

Knapp 15.000 Goldstücke ergab der Verkauf und immerhin hatte ich meine Streitaxt wieder. Der Hexer hatte sich wohl nicht an die mächtige Waffe herangetraut, ha! Satur hatte ein halbes Königreich an Werten verloren, und Gajan hatte ebenfalls einige Ausrüstungsteile eingebüßt, aber wie sagte ich schon:

Wir lebten noch!

Ich kann hier eben jetzt in Ruhe mein Met schlürfen, und morgen geht mein Schiff ins ferne Waeland, wo ich erstmal ein paar Monate auf die Bärenjagd gehen will! Vor einem will euch noch warnen: Wenn ihr den Schwertführer des Laran, Jidur Ben Grion, seht, dann rennt um euer Leben!

7: Westlich von Nahuatlan

Moin,

Ihr dachtet wohl schon, mich hätten die Haie erwischt. Aber so leicht geht das nicht! Also dann mal los, ich seh schon, der Met ist da!

Nach meinen langen Streifzügen in Waeland traf ich mich mal wieder mit Robin, die trotz der vielen Jahre wieder schöner geworden war. Wirglix, der alte Haudegen, konnte das nur bestätigen. Robin hatte eine merkwürdige Feundin dabei, eine Scharidin, aber sie sprach einen merkwürdigen Dialekt, was auf einen meketschen Einfluß schließen ließ, wie Robin erklärte. Ischtar, so hieß die Schönheit, war vor langer Zeit in den großen Magierkriegen in einen Eissturz geraten und erst jetzt wieder zu sich gekommen.

Nun, Wirglix wollte ja noch nach KanThaiPan, um seine goldene Rüstung zurück zu holen, und so zogen wir erstmal nach Waeland, wo er ein paar Drachenschiffe zu einer Vindingfahrt nach KanThaiPan überreden wollte, aber die meisten Schiffe waren in diesem Jahr schon unterwegs, und der Rest war von den Beschreibungen nicht begeistert: In Moravod könnte man schneller, einfacher und mehr Gold holen! Wir sollten im nächsten Jahr früher kommen. Tja, ich konnte ihm nicht helfen, meine Geafr 1 war immer noch nicht zurück, ich hoffte, sie sei noch nicht untergegangen!

Robin meinte, man könne ja mal eine Plündertour in den weiten Westen machen, wo seit längerem ein sogenanntes Gavarisches Imperium Söldner im Kampf gegen aus Norden einfallende Kriegervölker anheuerte. Der Sold war unglaublich, 20.000 GS pro Monat, allerdings käme ein Jahr Seefahrt auf uns zu. Was für ein Gaudi, ein Jahr zu See, was für Spaß! Wir schlugen ein und los ging's, denn die Kriegerprüfung war ein Klacks. Südlich von Chryseia griff Schwarzbart die kleine Flotte an, wobei er Giftbomben einsetzte, der Hund! Wir retteten uns gerade noch in eine Nebelbank, seine Schreie "Ich finde Euch, die Räuber meines Schatzes!", klangen noch lange in meinem Ohr! Die Hälfte an Bord war gestorben, doch ohne weitere Probleme ging es mit guten Wind vorbei an Nahuathlan, Snovibor, dem unheimlichen Ebron mit seinem fliegenden Häusern, bis nach Alexandria. Dort gab es ein Vulkanfeuer, was uns lange den Weg durch die Nacht gewiesen hatte. Wir traten den Dienst nun im Nordwesten an, wo die Choten immer wieder ins gavarische Imperium einfielen. Östlich von hier hatten die Gavarer sogar einen Grenzwall gegen die Mara, einem weiteren kriegischen Stamm, erbaut! In einer Hafenstadt kauften wir uns erstmal eine kleine Hütte, um unsere Klamotten unterzubringen. Was tuschelst du? Das wäre alles gelogen! Laber nur, mit deiner Hafenjolle kommst du kaum bis Corinnis, aber so wahr wie ich hier sitze, es gibt Land westlich von Nauathlan! Ich erzähl hier doch kein Flachs, nur um ein Met zu ergattern!

Also, die Gavarer waren Idioten, sie kämpften wie die Valianer, also immer in Schlachtreihe, auf offenem Felde und mit strengen Befehlen. Man drillte uns auf Schildkrötenkampf, die Sprache hatte ich nach einem Jahr Seefahrt immerhin bis zu einfachsten Befehlen kapiert! Wie kann man nur so ein Zungerbrecher-Gequake benutzen? Mit lauten Trompeten und Gesängen schlugen wir eine Bresche in den Wald nach Norden, hier sollten sie lauern, die Choten! Ich war ungemein aufgeregt, sie sollten wahre Könner im Umgang mit der Axt sein! Und sie waren es, trotz doppelter Übermacht kamen wir in einem ersten Waffengang auf freien Feld nicht zu einem Sieg! Wie konnte man auch nur in einer Schlachtreihe kämpfen! So hatten beide Seiten 50% Verlust! Im zweiten Fall waren wir völlig im Nachteil. Im tiefen Wald überfielen sie uns überraschend aus den Bäumen. Um Robins Leben zu retten stürmte ich mutig nach vorn, doch ein Meisterschlag raubte mir mein Bewußtsein und fast mein rechtes Ohr. Nur mit Not konnte sich die Einheit ins Basislager retten!

Ja, der Sold war echt nicht einfach verdient, und alle nahmen sich vor, am Monatsende den Dienst zu quittieren, da fragte der Centurio nach Freiwilligen, um den Häuptling des Chotenclans, einen gewissen Woltan, zu killen! Woltan hatte uns kurz zuvor überfallen und war durch seine irrsinnigen Schlachtbeilrundumschläge zu einem verwegenen Ruf gekommen. Doch ein Recke von uns hatte ihm den linken Arm zerschlagen, dies wäre eine Chance! Was für eine Ehre, ein Himmelfahrtkommando, getarnt als Choten, ohne auch nur ihre Sprache zu verstehen! Doch Wirglix trat nur zwei Augenblicke vor mir nach vorn: Das "Hier" ließ den Platz verstummen. Der Halunke, nun war er Chef und durfte sich vier Begleiter aussuchen! Da waren Robin, Ischtar und ich nun wieder dabei. Zu uns kam noch Trajan, ein Gavarer, der die Sprache der Choten recht gut konnte. Auch die Magierin Ischtar, die mit ihrem grünen Flammenschwertern besser als Robin kämpfte, erinnerte sich komischer weise an die Chotensprache recht gut. Schnell hatten wir eine Tarnung zusammen und zogen mit ein paar Mulis endlich wieder in normaler Kleidung in den Wald. In einem Dorf sollten wir uns einschleusen! Bei Asvargr und Fjörgynn, was würde uns die Zukunft bringen!

Das Dorf lag geschützt in einer Flußschleife. Kaum ein Kämpfer war zu sehen! Unsere Rollen spielend gelangten wir ins Dorf, gewannen ihr Vertrauen und wurden nach ein paar Tagen ins Kriegerlager mitgenommen. Meine hervorragenden Streitaxt-Künste erstickten jeden Verdacht im Keim, der Job am Schweinetrog war bald vergessen! Holla, hier waren die Leute lustig! Der Met floß in Strömen und keiner drillte den anderen in eine Schlachtreihe. Woltan war auch zu sehen, mit einem geschienten Arm, aber manchmal kämpfte er auch so! Und er siegte. Meistens war er danach kaum zu stoppen, der Schaum geiferte aus seinem Mund und drei Mann waren nötig, ihn zu halten. Was für ein Mann!

Mit seinem Schamanen ging er jeden Tag in den Wald, um sich frische Kräuter auf die Wunde legen zu lassen. Dabei war er nur von drei Mann begleitet! Unsere Chance, meinte Robin, und schnitzte an ihrem Pfeil herum. Wir schlichen uns gekonnt an die Gruppe heran, der Schamane schnippelte irgendwelche Halme von einer Wiese. Trajan, Robin und ich zielten, Wirglix und Ischtar waren schon vorgeschlichen. Die Sehnen pfiffen, drei Pfeile schwirrten, Robins traf ihm direkt auf die Stirn, doch - übler Seid! - der Pfeil prallte ab und fiel genau wie die anderen beiden einfach zu Boden! Mit lautem Kampfgebrüll stürmten wir die Gruppe. Wirglix' Schlachtbeil zerschmetterte mehrere Rippen des Schamanen. Ich hoffte der Schmerzensschrei sei nicht im Dorf zu hören! Plötzlich tauchten aus dem Wald mehrere dunkle Schatten hervor, doch zum Glück waren sie auf unserer Seite. Die Choten waren gute Kämpfer, meine liebste Robin hatte wieder mal keine Chance! Woltan schäumte vor Wut, und sein Beil schlug tiefe Wunden in ihre Haut! Nach einem Schluck Met aber ging es ihr besser, sie konnte Woltan sogar das Beil aus der Hand schlagen. Inzwischen schlugen wir den Rest in Grund und Boden, nur Wirglix konnte nur aufgrund eines Wunders Asvargrs die mächtigen Hiebe aushalten, nachdem er zu Boden gefallen war. Seine Haut war hart wie Granit! Robin ging zu Boden, und Woltan wollte sich zu den Wölfen trollen, er rannte in den Wald. Trajan hechelte hinterher, doch der Gavarer war das Laufen nicht gewohnt. Wirglix fummelte noch an seinem Gürtel, also rannte ich los.

Er war verflucht schnell, Blitze von Asvargr donnerten an mir vorbei, ich mußte ihn kriegen, er blutete doch schon stark. Kurz darauf holte mich Ischtar ein, reichte mir ein Steppenkraut! Bei Asvargr, nun aber los. Über Wurzeln und Büsche hinweg flog ich geradezu los. Bald hatte ich Trajan eingeholt, der erschöpft stehen blieb! Ich hatte Woltan fast eingeholt, da krachte der Ast und ich im vollen Lauf gegen einen Baumstamm. Die Sterne funkelten, als ich zu mir kam, sah ich Woltan knappe 150m vor mir dunkle Rufe und einen SingSang von sich gebend. Ich kontrollierte meinen Bogen, der zum Glück heilgebleiben war, legte an, zielte, und traf den Recken zweimal. Doch ihn kümmerte es nicht, plötzlich war sein Schlachtbeil da, und voller Zorn griff er mich an. Hui! Mein Gott, ein Schuß noch, dann aber die Axt in die Hand! Der Schuß war nicht zu übertreffen. Auch ich traf genau ins Schwarze, also auf die Stirn, doch das störte ihn leider nicht. Der rotglühende Stahl sauste auf mich herab, ein Schlag warf mich zu Boden. Ich wartete auf das Ende, doch Trajan keuchte herbei und stellte sich erneut dem beserkenden Irren! Doch auch er fiel nach zwei Schlägen. Er hatte seinen Weg zu seinen Göttern geschafft! Woltan rannte zurück in Richtung Wirglix, während ich mir erstmal zwei bis drei Heilmet reinzog. Der Honigwein klebte meine Wunden, ich raffte mich auf und hechelte hinterher. Der Kerl kam ins Lager, doch Ischtar und Wirglix lösten sich buchstäblich in Luft auf! Mein Kopf war wohl noch vom Baum angeschlagen. Mein Herz hämmerte, was er wohl gehört hatte. Wieder tobte er auf mich zu. War das jetzt mein dritter Tod? Noch einmal dachte ich an Asvargr, Trajan und zielte diesmal auf den Bauch Woltans. Mist! Wieder schien dieses den Höllenhund nicht zu stören! Scheiße! Er kam näher! In einem genialen Plan aber kletterte ich auf einem Baum und beschoß ihn nun so aus nächster Nähe. Asvargrs Blitze krachten, mein dritter Pfeil stoppte den Irren Woltan, welcher gerade den Baum fällte, so schnell, wie ich es noch nie gesehen hatte. Woltan knickte zusammen, genau wie der Baum, von dem ich noch heil herunter kam! Um sicher zu gehen, hackte ich auf den Körper ein und schlug ihm den Kopf ab. Blutbespritzt kamen wir langsam zu uns. Robin wurde getragen, Wirglix und Ishtar verarzteten die Wunden, dann machten wir uns aus dem Staub. Den Seid der Axt, die Woltan in den Wahn getrieben hatte, konnte Wirglix mit der Hilfe Asvargrs vertreiben! Nach ein paar Tagen gelangten wir ins Lager!

Wir wurden zu Leutnants befördert, bekamen unseren Sold, wir kündigten, und mit Hilfe eines sicheren Weltentores, was eben nur für mich gebaut worden war, waren wir einen Tag später in Waeland. Leider waren die Schiffe auch in diesem Jahr schon losgefahren, also konnte Wirglix wieder keine Flotte auftreiben. Die Geafr 1 war inzwischen zweimal wiedergekommen und hatte knapp 3000 GS für mich eingefahren. Ich ließ mir prächtigen Eignersschmuck machen und erholte mich, wie es für einen Walaender gehört, in den Kneipen Waelands. Das Waelaendische Boxen hatte es mir angetan, und mit einem Champion zog ich lange durch die Lande. Also! Ab jetzt kann ich mit verbundenen Augen mit dem Fuß eine Spielkarte aus deiner Hand schlagen! Mann, ihr könnt froh sein, daß ich in Tidford bin und euch in der Not helfen werde!

Ach ja, habt ihr Jidur Ben Grion gesehen? Ich habe schon zwei Jahre nichts mehr vom ihm gehört!

8: Entscheidung am HumLurChar

Moin,

Meine Streifzüge in Waeland waren zuende, seit zwei Monden schrie Steven in die Welt hinaus, wer bald der Chef sein würde. Meari und ich wußten schon, warum eine Magd im Haus nicht fehlen darf! Immerhin ging es jetzt im Langhaus richtig rund, doch dieses Geschreie war keines Mannes würdig. Also zog ich mal wieder los, was ja meinen Metlieferanten zur Verzweiflung brachte! Ist ja gut, bin ja wieder da! OK, ich schmeiß mal gleich 'ne Runde!

Robin war begeistert von der Nachricht über Klein Steven. In Amarija, wo wir auch Kagara trafen, die gerade einen längeren Lehrgang an der Magierschule beendet hatte, erzählte ich von den weiten Wäldern Waelands.

Ein paar Tage später kam Kagara mit Ischtar, ihrer Meketisch-Beraterin, Barcula, dem Druiden, Naila, dem Wüstenwind, Satur, dem Hochmagier und - naja - auch Ben Grion! Das Multi-Talent Kagara berichtete, daß sie für die Magiergilde einen großen Stein der Macht mit immensen magischen Kräften bergen sollte. Sie redete von Kraft, einen Drachen zu beschwören, so ein Quatsch. So ein großer Drache paßt ja gar nicht in einen apfelgroßen Diamanten. Also nee! Nun, die Sache bringe ordentlich Kohle und die Magier würden danach extra ein paar Artefakte für uns herstellen. OK, in so einen kleinen Kaff am Fuße eines Berges im KanThaiPan würde uns ein KimLuSai weiterhelfen. Da die anderen nun unbedingt mit Ben reisen wollten, nahmen wir in mit. Kein Wort fiel zwischen uns.

Die Reise ging über Minangpahit und Koetchan durch unendliche sumpfige Reisfelder. So ein Schlamm hier, konnten die nicht dem Fluß einfach den eigenen Willen lassen? Wir trafen KimLuSai, einen Bergführer, der uns in die Eiswüste der HumLurChar-Gipfelregion führen sollte. Dort sei ein alter Tempel, der von unbekannten Wächtern seit Jahrhunderten geschützt werde. Und? Ist ja lange genug gewesen, jetzt jedenfalls würden wir den Laden aufmischen und ordentlich plündern.

Im leichten Schneetreiben ging es durch den Bergwald. Kagara und Barcula erklärte ich mal, wie es nun richtig ist, eine Axt zu führen. Die anderen wollten ja nix darüber hören. In der zweiten Nacht war es sehr kalt, und trotz Robins wärmender Nähe mußten wir schließlich die Extremwinterausrüstung anlegen. Die Wache war lausig, Nebel kam auf und man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Auf einmal tauchte aus dem Nebel eine Horde übler Gesellen mit Morgensternen und Stielhammern auf. Eine dreifache Übermacht! Der Kampf entbrannte und Robin war zu meiner Linken. Der KiDoKa KimLuSai hampelte nur so rum, traf andauernd seine vier Gegner, aber nix passierte. Der Kerl konnte einfach keine richtige Faust machen. Bei Gelegenheit zeige ich es ihm mal, Ha! wollt ihr 'ne Runde Armdrücken? OK, OK, ich verstehe, daß ihr nicht gegen mich antreten wollt...

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, alles ging gut, bis auf einmal dunkle Nebel in den Kampf eingriffen. Übler Seid, und schon war es passiert: Ein Stielhammer zertrümmerte mir den Arm und ein paar Rippen. Ich schlidderte durch den Schnee, eine Blutspur zeigte den anderen den Weg! Als ich wieder klar denken konnte, verband Ben Grion mir den Arm, er sprach und erflehte von Laran ein Wunder für meinen Arm! Unglaublich, war dies mein Begleiter, der mich in die Hölle brachte? Aber nein, alle waren da, ich spürte die Wärme Robins, den feinen Duft Nailas, die Kälte der Berglandschaft! Nein, ich war nicht tot, der Schmerz, die Farben, alles stimmte. Bei Asvargr! Ich konnte es nicht verstehen: Dieser üble Kerl hatte mir das Leben gerettet! Mein Arm war wie immer, keine Probleme, die Axt ließ sich wie immer schwingen. Besser hätte es Wirglix auch nicht gekonnt! Dieser Halunke, warum tat er das nun wieder?

Am nächsten Tag wurde der Weg steiler, eine Seilschaft wurde eingerichtet, und man gewöhnte sich an die Kälte. Ischtar und Naila bedurften immer wieder innige Wärme, kamen sie doch aus der Wüste. Am Abend war es ein paar Schlappnasen zu gefählich geworden. Satur, Kagara und Ben Grion überlegten, wie man ohne diese tolle Kletterpartie den Gipfel erreichen könnte! Wenn ich das schon höre: Ohne Klettern einen Berg besteigen! Ein Witz, wie er in jeder Kneipe Waelands zu springenden Bierhörnern geführt hätte. Doch die redeten, redeten, redeten, es wurde dunkel, sie redeten, und dann hatten sie es: Man verwandele seinen Körper in den eines Vogelmenschen! Zum Glück wollte mein Freund Satur diesen Quatsch dann doch nicht mitmachen. Aber Ben Grion und Kagara entschloßen sich, am nächsten Morgen dieses unmenschliche Ritual zu vollziehen. Die Nacht war kalt, der Bergführer hatte kein Feuerholz mitgenommen, naja, egal!

In langen Tagen in der Wand fanden wir unseren Rhythmus. Die Vögel flatterten immer frierend in ihrem Federkleid herum, naja, sie wollten es ja so! Schließlich erreichten wir eine Überhangstelle. Satur erklärte sich bereit, voran zu steigen und ein Seil zu legen. Seit Tagen war es mir schon ein Rätsel, wie seine Hände wie die Fliegen am Baumharz klebten. Bestimmt wieder so ein Zauber. Er wollte gerade über den Überhang klettern, als er von einem Wächter angegriffen wurde. Die Vögel wollten ihm zu Hilfe kommen, wurden jedoch von drei weiteren Wächtern weiter oben mit Pfeilen beschossen. Robin und ich, sowie Naila und Ischtar kletterten so schnell wie möglich hinterher, um unseren Freund in der Not zu retten. KimLuSai bewegte sich wie eine Katze die Wand hinauf. Der Kampfplatz von Satur war klein. Ein Fehltritt hätte den sicheren Tod bedeutet. Kagara und Ben Grion kämpften inzwischen die Bogenschützen nieder, und als ich in einer passenden Stellung angelangt war, erlegte ich den Gegner Saturs mit einem gekonnten Schuß, als dieser gerade besiegt zusammensackte. KimLuSai bewahrte ihm noch vor dem Absturz.

Die Wächter waren in weißen Gewändern perfekt getarnt. Eine finstere Macht ließ sie nicht frieren! Wenig später fanden wir ein mit meterdickem Eis verschlossenes Portal, was zum Tempel führen mußte. Dank eines vier Meter großen grünen Feuerballs Saturs blieb uns tagelange Arbeit erspart. Das Portal mit finsteren Runen war schnell freigelegt: 77 tödliche Siegel versperrten verschlungen den Durchgang. Grunz sabbelte, tanzte, wischte und schaffte es, die Siegel zu vernichten. Achja, das soll ich ja noch sagen: Alle Achtung, eine mutige Leistung Ben Grions! Sich so für die Gruppe einzusetzen. So übel ist er wohl doch nicht.

Wir taperten durch die Gänge, am Eingang hatte ich noch eine Falle für die Gruppe entdeckt, bald hörten wir lautes Bollern und Raunen. War dies Asvargrs Heldentafel, dachte ich schon, als wir an der Tür lauschten. Ischtar wagte einen magischen Blick durch die Tür und erblickte acht Kreaturen der Hölle: ein Ghul, zwei Mumien, ein Schatten der Nacht, ein Skelett, grünhaariges Gespenst und zwei Vampire. Mit Felsbrocken, die eine Bahn entlang polterten, schmissen sie Unterschenkelknochen um. Wir waren alle noch geschockt von den Bericht Ischtars, als einer der Vampire die Tür öffnete, hämisch grinste, und uns doch zu einem Spielchen hineinbat.... ... ... ... Tja ... ich grübelte ... was wollte er? ... Ein Laran-Schrei zeriss die Stille, der Vampir zerfloß in einem weißen Nebel und die Meute stürmte durch mehrere Türen auf uns zu! Barcula zerriss es in der ersten Runde durch den Ghul, doch an der Seite von Naila konnte ich in zwei mächtigen Hieben den Schatten, den Ghul, sowie auch den Chef, das grünhaarige Gespenst niederstrecken! Alles ging schnell, bald stand nur noch das Skelett, was allerdings schon zwei Rippen und sämtliche Kiefer verloren hatte. Der eine Vampir umnebelte KimLuSai und der andere hatte sich unsichtbar gemacht und griff Ben Grion an! So, nun ganz genau: Das Skelett schien nicht zu besiegen sein, es war steinhart. Als Ben Grion sich am Boden wältzte, sich immer wieder an den Hals faßte, war es klar, der Arme wäre bald am Ende! Ich ergriff mein riesiges Schlachtbeil, holte heftig aus, und mit Kagara zusammen fügten wir dem Vampir tiefe Wunden zu. Jedenfalls trafen die Schläge Bens nicht. Er blutete nun schon aus dem Hals. Satur kam zur Hilfe und zu dritt schlugen wir so lange auf den liegenden Ben ein, bis der Vampir am Ende war. Ben Grion aber war gerettet! Er hatte schon im Wahn der Angst vor den wuchtigen Schlägen meines Schlachtbeil geschrien, aber im nachhinein vertrugen wir uns. Ich versprach ihm, mich noch weiter im Schlachtbeil ausbilden zu lassen. Immerhin hatte ich zweimal nicht getroffen! Und das habe ich auch gemacht! Aus dem Knochen des Skelettes und den Haaren des Gespenstes habe ich mir diese mächtige Axt herstellen lassen: TODESWIND. Ich glaube, mit dieser mächtigen Waffe kann man sich dem Schicksal stellen. Das Fehu! Ja, ich werde es spüren!

9: Im klirrenden Frost

Holla, hier ist ja was los! Pfeilewerfen, Armdrücken, .... ah, und Met stemmen! Nun, dann mal in die erste Runde: Oh, daneben! Nix für ungut, Kumpel, kannste behalten. Was, ihr wollt nicht gegen mich antreten? Nur weil ich nordwaelischer Meister war? Gut, dann eben Prost! Auf in den Kampf:

Es war einmal ein Wüstenprinzessin, die war so schön wie, ja wie? Na, wie der Wüstenwind! Sie schaute immer und immer wieder auf die Dünen und träumte von den weissen Flocken, die angeblich aus Schnee beständen. Sie hatte alle nach den Schneeflocken befragt und war immer noch nicht zufrieden... Nun grummelt doch nicht so! So erzählt man nun mal allzu neugierigen Kindern Geschichten. Steven findet das auch immer toll! Ok, Naila war im Lande und hatte den kühnen Recken Gajan von Born mitgebracht, der von seiner unglaublichen Vergangenheit berichtete, doch das ist eine andere Saga. Naila hatte einiges über die waeliche Natur, die harten Winter und die groben Sitten gelesen und gehört, wollte nun aber eine Reise dorthin unternehmen!

Ha! Klar kamen sie zu mir! Und ich habe ihnen das Waeland gezeigt: Die Kneipen, die Frauen, die Kälte und den Reichtum! In der Reisevorbeitung stiess noch ein Priester eines KanTamPane zu uns, wohl ein recht guter Schlachtbeilkämpfer. Die anderen kannten ihn aus alten Abenteuern, und doch trauten sich die Landratten kaum mit ihm auf das Schiff, was von Corrinis aus gen Rungard gehen sollte! Was soll das? Angst? Kapier ich nicht! Man opfert vor jeder Fahrt der Göttin Fjörgynn, und alles ist in Butter! Das Wimmern ging durch die Reihen: "Nie wieder mit dem Talani des sinkenden Schiffes zusammen auf einem Schiff!" Talani des sinkenden Schiffes? Nun, dieser Priester mit Namen Kati Ex Katum trug den Titel, da er wohl Gerüchten nach mindestens 12 Schiffsuntergänge überlebt hatte. Man sagte, er zöge das Unheil an, und mehrere Kapitäne Albas weigern sich, diese Person überhaupt an Bord zu lassen! Hui! Was für ein Ruf! Aber so ein Seemannsgarn kann man mir doch nicht aufbinden.

Die Seereise begann im August. Sofort nach Verlassen des Hafens gerieten wir in schwere See, und sämtliche Personen beteten zu ihren Göttern, sie mögen die Reise lebend bestehen. Dreimal gingen wwir fast unter, als die nasse Tampen die Segellast nicht mehr hielten... Es war eine unheimliche Reise, Fjörgynn war irgendwie zornig und wollte uns loswerden. Eine Woche schneller als normal erreichten wir Rungard. Ich hatte das Fehu irgendwie schon wieder deutlich gespürt. Von dort aus ging es nach Nordosten bis zum letzten Außenposten. Der Winter war inzwischen eingefallen: 1-2m Schnee bedeckte die Felder, Wälder, Hütten und Seen. Das Klima war angenehm kühl und aus den Kneipen roch es nach süßlichem Met. Mit den 3 Ausländern betraten wir die Kneipe, die brechend voll war. Als Eigner bekam ich sofort einen freien Tisch. Langsam lernten sie, Met zu trinken, doch Kati machte mir Sorgen. Er wollte doch glatt ein paar vergammelte Blätter in heissem Wasser einweichen! Hier! Der Ärger war vorauszusehen. Da er sich aber von einem 2m Hünen nicht fordern ließ, trat ich statt seiner an, um Schlimmeres zu verhindern. Der Kampf wurde ordentlich nach allen Regeln der Kunst durchgeführt: Ha! Waelisches Boxen ist wirklich kinderleicht, abwechselnd schiebt man sich die Kinnhaken in die Knabberleiste! Bis einer aufgibt oder umkippt. Der Kerl hatte einen Mordshaken. Zum Glück war er betrunken, aber der blutige Sabber kleckerte durch meine Zahnlücken. Der Kiefer schickte mir stechenden Schmerz und verlangte nach betäubenden Met. Wenig später bekam er seinen Willen, weil der Suffkopp von mir ins Land der Träume geschickt worden war. Später schafften es Gajan und Kati gerade noch, Naila vor einem weiteren Seewolf zu retten. Zwei Ausländer gegen einen Waeländer? Na, ist doch ein ehrlicher Kampf gewesen!

So, Kneipen hatten wir nun "abgehakt", hoe! Und Tips über ein Bergtal zwischen den 3 Giganten, wo noch immense Schätze eines alten Fürsten auf neue kühne Besitzer warteten, brachten uns auf den Gedanken, doch dieses 500 Jahre alte Geheimnis des ewig dunklen Tals mit dem blutenden Schnee zu klären. Den Quatschköppen, die was von lebenden Steinen und Yetis erzählten, kauften wir noch einen Met.

Naila hatte viel gelernt, auf der Jagd war sie unterwegs genauso gut wie Gajan und ich, alle Achtung! Ein Waeländer war bestimmt ihr Lehrer! Bei einem Fallensteller ließen wir die Schlittenhunde zurück und trugen unsere Ausrüstung zusammen. Einen 5000er Bergpass bezwingt man nicht alle Tage, und Kati schien ein ziemlicher Neuling in Sachen Gebirge zu sein. Erst wollten wir Schlittenunde als Proviantreserve mitnehmen, aber Kati lehnte das strikt ab. Mit reichlich Gepäck, viel Lampenöl und einer lebendigen Wärmflasche, die sich Gajan im letzten Dorf angelacht hatte, bestaunten wir immer wieder die drei mächtigen Gipfel, die drei Giganten.

Bald kam es in einem Nachtlager zu einem ersten Problem. Ein riesiger Schneeaffe stapfte im Lager herum, doch Naila hüpfte heraus, fuchtelte mit den Krummsäbeln nur so im Mondenschein, daß der Yeti bald mit seinem Blute den Schnee tränkte. Der Krummsäbel zitterte immer noch vom wuchtigen Schlage! Hmmm, so sah also ein Yeti aus! Und deswegen weckt man mich? Landratten! Bei den Steilwänden erwiesen sich die Kletterhaken als sehr nützlich. In Seilschaften ging es weiter über Gletscherspalten, über Stock und Stein, ja, in Wahrheit nicht über Stock, sondern über lebenden Stein! Der Schnee wölbte sich, ein riesiger Hammer sauste auf und nieder, immer wieder auf den armen Gajan! Es war ein Monster der Unterwelt! Bestimmt war übler Seid im Spiel: zu viert kloppten wir auf das Steinwesen, doch die abgeplatzten Steine schienen sich immer wieder selbst zu reparieren. Dank meiner mächtigen Schläge besiegten wir das Monster, die Steine mußten einzeln zerschlagen und in alle Winde im Schnee verteilt werden, da die Statue sich immer wieder zusammensetzen wollte! Hatten wir den Wächter besiegt? Das erzähle ich nächste Woche, Steven schreit bestimmt schon wieder... Was? Noch ein so'n Ding! Ich unter der Fuchtel? Soll ich mal das Schlachtbeil TODESWIND nehmen, was mein Langhaus beschtüzt, und dir zeigen, wer hier das Sagen hat! Nun: Die Seilschaften waren eine Strapaze, die Luft wurde dünn, alle meine Gefährten litten unter den Entbehrungen und der Kälte! Die Seile waren durch den Schnee undd das Eis oft 10mal so schwerwie sonst: Jeden Abend mußten wir sie vorsichtig an den Öllampen trocken saugen! Aber was wißt Ihr schon davon!

Auf der Passhöhe erkannten wir das Rätsel des Tales. Durch die umgebenden Gipfel und die niedrige Sonne, die hier tagsüber stark von Mächten der Finsternis angezogen wurde, da im ewigen Eis ja die grossen Weltentore offenstehen, konnte nie ein Sonnenstrahl das Tal erreichen. Nur im Halbdunkel sahen wir das Tal liegen: Und wahrlich. An einer Stelle schien der Schnee wie aus einer Wunde stark zu bluten! Bei Asvargr, welcher Blitz war hier eingeschlagen? Leider waren schon zwei Drittel der Vorräte weg, und die Tage wurden jetzt rasch kürzer. Trotzdem stiegen wir ins Tal hinab.

Je niedriger wir kamen, desto mehr konnten wir uns durch ein wenig Jagd die Nahrungsmittelreserven verlängern. Mann, war das kalt, man hätte bestimmt keinen besseren Platz finden können, um die Macht des Fehu zu spüren. Zu aller Freude fanden wir eine kleine steinerne Hütte vverträumt in Schnee daliegen.Doch kaum waren wir auf 50m an die Hütte heran, da waren wir von knapp einem halben Dutzend Steinmonstern umzingelt. Mit ihren mächtigen Hämmern schlugen sie auf uns ein. Der Chef der Monster nutzte noch seinen elendlangen Schwanz, um seine Gegner vorher zu Boden zu werfen. Gajan dachte wohl an den Tod, fraß irgend so'n Fliegenpilz, und stürzte sich in den Kampf, denn im Tiefschnee war eine Flucht unnmöglich. Naila und ich hatten schnell alle bis auf den Chef erledigt. Ein Steinschwein war auch noch ein Zauberer: Kati fluchte nur herum über die eisigen Nebel, die ihn von Hilfszaubern für uns abhielten. Doch bald hatte er ihn ebenfalls geköpft. Unser Glück, dachte ich noch, dass sich die Steine nicht selbst reparierten, doch der steinerne Schwanzwedler, der konnte es! Und wie! Der Hammer traf auch mich, der die Schlagtechnik doch eigentlich fast perfekt beherrscht! Den Schlag kannte ich noch nicht! Und dann der Schaden: Jeden normalen Krieger hätte es zu Boden geworfen. Nur mit Mühe und ein paar gebrochenen Rippen hielt ich den Schlag aus. Asvargr, ein Kampf: Der nächste Treffer würde mich töten, doch den konnte Naila abfangen, dem Monster fiel verdutzt der Hammer weg. Diese Gelegenheit nutzte ich für den entscheidenen Schlag, der Brocken stürzte und zerbröckelte unter meinen Schlägen. Die Steine wurden wieder in alle Richtungen geworfen. Besonders übel war noch die Bronzetür zur Steinhütte. Eine feurige Explosion wärmte uns zwar, doch nicht lange.

Da standen wir nun in der Hütte und sahen die vertrocknete Leiche an, die im Bronzestuhl vor dem leeren Kamin saß. Gajan fand ein Buch, doch keiner konnte lesen. Zum Glück konnte ich mich an die Bilder auf den Schildern in Waeland erinnern und gab den Gelehrten, hoe hoe, ein paar Tips! Währenddessen jagten die anderen, was sie kriegen konnten. Das Fleisch froren wir ein, der Rest, wie z.B. das Fell, wurde verbrannt, um uns zu wärmen. Nach zwei Wochen Arbeit hatten wir raus, daß die Leiche, die auch nur kurz wärmte, der Schmied Isgar gewesen war. Isgar hatte hier das Metall Mithril abgebaut und ein paar feine Waffen geschmiedet. Mithril, das kalte Eisen, das so leicht wie der Wind alle Geschöpfen der Finsternis das Fürchten lehrte! Das mächtige Schlachtbeil Isgars war unglaublich: Leicht, messerscharf und ein silbriger Glanz wie der Mond über dem Eismeer! Bestimmt hatte er die Waffe auf sich angepaßt. Asvargr würde jeden strafen, der die Waffe nutzen würde, das war klar. Vorsichtig packten wir die Waffe ein. Auf unseren Jagden hatten wir auch die Stelle des blutenden Schnees gefunden. Es war der Eingang zur Mine, wo eine kleine Esse aufgebaut worden war. Der Schnee war rostrot vom vielen Abraum Isgars. Die Mine war leer, doch nahe der Esse fanden wir noch sieben Barren zu je einem Kilo Mithril! Hei, ein Schatz, aus dem mann viele schöne Schlachtbeile machen könnte. Kurz vor der Heimkehr fanden sich noch sechs Phiolen unbekannten Inhalts, von denen aber vier zerbrachen beim Öffnen mit dem Steinhammer...

Der Rückweg war dann kein Problem mehr, außer daß einige Leute fast erfroren! Diese Narren, da hatte ich meine herrlichen Skier bis hierhin gerettet, und nun wurden sie hier verbrannt! Könnt ihr euch das vorstellen?!! Ach, ihr seit eben keine Waeländer. Nun, kurz und gut, wie kamen in Usegorm an, wo Wirglix in der Nähe seine Hütte hatte. Doch er war nicht da. Den Versetzer nutzten wir nicht, da Gajan meinte, das Ding sei kaputt! Ja, kaputt, wie all diese Magie! Eine nette Seefahrt also nach Corrinis, OK! Ein albischer Händler nahm uns gerne mit, doch an Bord traf uns alle der Zorn der Götter! Was? Nein, kein Schiffbruch, obwohl es gut stürmisch war im waelischen Winter und der Talani des sinkenden Schiffes an Bord war! Noch schlimmer war der Wille der Götter: An der Reling stand ruhig der König der Schwarzmagier und Hexer, der Seider Satar! Deutlich sah ich die Narbe, die ihm mein Schlachtbeil über der Stirn eingebracht hatte. Er lächelte uns nett zu, doch nichts geschah. Oh, bei Fjörgynn! War unser Leben zu Ende? Naila und ich flüchteten uns nach unten, um noch einmal die Kraft der Liebe zu spüren... Zwei Wochen später waren wir zu Hause, ohne einen weiteren Zwischenfall. Die Wache wollte sich um den Hexer kümmern, hmmm, wenn die das können, dachte ich noch!

Das Schlachtbeil Isgars verkauften wir an einen Reliquienhändler! Hä, möge er am Fluch des Beils eingehen. Das Mithril wurde an die Magiergilde verkauft, ein schwerer Fehler, denn die wollten auf einmal im Weiterverkauf den 100fachen Preis dafür haben. Bestimmt hatten sie uns mit Magie beim Handeln verwirrt. Magier, pah! Und dann hatten sie noch gesagt, in den zwei heilen Phiolen sei Yetipisse, nix weiter! Wenn die wüxten, dachte ich noch, denn Yetipisse bringt getrunken eine lederharte Haut, wenn man das Zeug runterkriegt, hoe! Naja, also haben Gajan und ich den Kram gesoffen! Das Zeug gin runter wie Öl, mein Herz

pochte wie wild, und meine Augen quollen hervor. Der Schnauzer sträubte sich, mein Helm fiel zu Boden, oder ich, so genau weiß ich es nicht mehr. Plötzlich sah ich hunderte Schlachtbeile vor meinen Augen, Satar,

Versteinerte, den Goldberg Schwarzbarts, der Hügel mit den singendem Buch, das grüne Gespenst, Ben Grion, dann kam ein Tunnel, und an dessen Ende stand ein Disir, ich wußte es, als ich ihn sah! Nun würde ich also an vergälter Yetipisse zu Grunde gehen! Nein! Nein! Nein! Mit einem Schlag war es hell, Kati Ex Katum schaute mich an, und Nailas Düfte umwallten meine Nase. Gajan war es kaum besser gegangen. Und, was hat es gebracht? Nichts, außer ein bischen Hornhaut mehr! In Tidford waren die Nachrichten besser! Meine beiden Schiffe Geafr 2 und 3 hatten gutes Geld eingefahren, endlich lief es!

Naja, nun laßt uns nochmal anstossen, denn bald geht mein Schiff nach Waeland, wo ich für teures Gold den letzten Schlag dieses Steinmonsters lernen werde! Nochmal passiert mir das nicht! Ein bißchen Ausdauertraining nach der ganzen Völlerei hier kann auch nicht schaden. Ich schieb euch ja schon fast mit meinem Bauch vor die Tür! Hoe!

Also dann nochmal Prost, Leute!

10: Das Ende

Ich begrüße Euch,

die Ihr zur Trauerfeier frü Halfdan und Wirglix, den beiden Helden von Tidford und Männer meiner beiden armen Töchter, Maeri und Glyndith, die mit ihren Kindern nun allein stehen. Zum Glück fahren die Schiffe Halfdans ja ein wenig Gold ein und die Ritterschaft Albas hat ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Ich danke für all diese Gaben.

Tja, wir stehen hier vor dem mächtigen steinernen Schiff, auf dem nun die beiden Waeländer ihre nächsten Fahrten unternehmen werden.

Doch, was ist geschehen, werdet Ihr Euch fragen! Genau das tat ich auch vor zwei Monaten, als sich die beiden ein Jahr lang nicht gemeldet hatten. Ich reiste also zur Ritterschaft in Beonbough, wo ich ein paar wichtige Hinweise bekam: Ich hatte nämlich genauso wie Maeri vergessen, wie der Händler hieß, der einst meine Söhne zu ihrer letzten Reise veranlaßte. Istravo aus Istravon, einer kleinen Ansiedlung im Nordosten Albas. Sofort suchte ich Istravon auf, der mir immerhin eine weitere Heldentat berichtete. Ja, die Gruppe von Wirglix, Halfdan, dem Schwertmeister Jidur Ben Grion, dem Krieger Gayan von Born, der Kalifentochter Naila ElHaddir, der Magierin Ischtar, einem gewissen Kantampane Priester Kati ExKatum und einem unbekannten Elwood QuincyMcIntire. Er also hatte die Truppe für 7000 GS in gutem Wein beauftragt, sein Haus von dem gefürchteten Hexenpriester Satar zu befreien, der von dort aus Istravon unterdrückte. Nun denn, sie kamen, stelltem ihm zum Kampf und schnell ward er in zwei Schhlägen von Jidur Ben Grion und Wirglix erledigt. Obwohl noch ein 40m langer Frostblitz auf der Straße einschlug, war Satars Ende gekommen. Sein Kopf rollte die Menschenmenge. Das genaue Kampfgeschehen konnte ich nicht rekonstruieren. Einer meinte sogar, Halfdan hätte den Hexer mit Lampenöl beworfen. Naja, es ist eben schon lange her. Nach dem Kampf seien die Helden von Rittern des Königs abgeholt worden, um in Beonbourgh zu berichten. Zuletzt hätte er sie bei der Ankunft per Schiff aus Waeland kommend gesehen, das sei aber aber auch schon zehn Monde her. In der Hafenstadt aber konnte ich die Spur nicht weiterverfolgen.

Etwas verwirrt also kehrte ich nach Beonborgh zurück, denn warum gab es keine große Feier, wo doch der üblelste Hexer und Chaospriester Albas von meinen Söhnen getötet worden war. Die Ritterrunde war jedoch zu keiner Aussage bereit, die ganze Sache sei hochgradig geheim und ginge mich nichts an! Das einzige - das sei sicher - wäre, das der Ritter Wirgix den Tod gefunden habe.

Entäuscht machte ich mich auf den Rückweg. Vor der Stadt ritt plötzlich ein Ritter in voller Rüstung an mir vorbei. Die Wappen wren mit schwarzem Tuch verhängt. Er sprach zu mir nur ein paar Worte, ich könne mich noch an die Sippe Thorwals im Waeland wenden, diese hätte sich jedenfalls auch nach dem Verbleib der Waeländer erkundigt. Ein Asvargr-Priester hätte jedenfalls auch den Tod Halfdans bestätigt, als es im letzten Thing um die weitere Zukunft der beiden Drachenschiffe Halfdans ging.

So endet sie nun, die Saga der beiden großen Helden von Tidford, meinen Söhnen! Mit einem letztem "Prost!" unserer trockenen Kehlen, wie es besonders Halfdan liebte, wollen wir den Met in aller Stille genießen.

Prost Halfdan, nun sitzt du an der ewigen Heldentafel! Wirglix, dein Ruhm als Ritter Albas wird nie vergehen!